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M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V. - DesignBlog

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Fragen an eine Fachfrau


Dr. Christine Luckenbach, IHA Institut, Tübingen

Interview mit einer Humangenetikerin



Ulrike M. Dierkes, Autorin und Journalistin, sowie Vorsitzende des M.E.L.I.N.A Inzestkinder e.V. führte für Inzestopfer und Inzestkinder das nachfolgende Interview mit
 Dr. Christine Luckenbach (Humangenetikerin) im IHA, Institut für humangenetische Analytik, Tübingen
  • Dierkes: „Frau Dr. Luckenbach, was macht ein Institut für humangenetische Analytik?“
Dr. Luckenbach: In unserem Institut werden Fragenkomplexe, die sich mit der Klärung von Verwandschaftsverhältnissen beschäftigen, beantwortet. Hierzu gehören beispielsweise Vaterschaftstests, Zwillingsnachweise, Geschwisteruntersuchungen und Abstammungsuntersuchungen unterschiedlichster verwandschaftlicher Zugehörigkeit.
  • Dierkes: “Kann jeder Mensch Ihr Institut kontaktieren?“
Dr. Luckenbach: Ja.
  • Dierkes: „Welche Personengruppe nimmt Kontakt zu Ihrem Institut auf?“
Dr. Luckenbach: Gerichte, Jugendämter, Botschaften, Ausländerbehörden und natürlich viele Privatpersonen (Mütter, Väter, Kinder, Grosseltern, Geschwister...)
  • Jugendämter und Gerichte beauftragen uns mit Vaterschaftsgutachten, Botschaften und Ausländerbehörden mit Familienzusammenführungen aus der gesamten Welt. Die Beauftragung von Privatpersonen ist vielfältig: Aussergerichtliche Vaterschaftsgutachten ,  Klärung der eigenen Abstammung, Nachweis von Inzest, Spendersuche bei bestimmten Krankheiten und  Erbschaftsfragen.
Dierkes: „Eine Person möchte ihre Abstammung klären und sich diesbezüglich beraten lassen. Was können Sie raten?“
  • Dr. Luckenbach: "Diese Person sollte darauf achten, dass sie ein Labor beauftragt, das das KFQA-Siegel besitzt. Eine Kommission zur Feststellung der Qualifikation von Abstammungsgutachtern (KFQA) vergibt dieses Zertifikat (www.KFQA.de) entsprechend den Richtlinien der Bundesärztekammer und des Robert-Koch-Instituts und prüft die Qualität der praktischen Laborarbeit und die Qualifikation der Sachverständigen
Dierkes: „Was ist unbedingt erforderlich?“
  • Dr. Luckenbach: "Eine Probe der zu untersuchenden Person."
Dierkes: „Wie ist die alltägliche oder praktische Herangehensweise?“
  • Dr. Luckenbach: "Dass sich die entsprechende Person an uns wendet, wir diese Person individuell und profesionell beraten und ihr dabei behilflich sind, ihre spezifischen Fragen zu klären..
Dierkes:Angenommen ein Mensch hat eine zunächst unbegründete Ahnung, Zweifel oder einen vagen Verdacht bzgl. seiner Abstammung. Allgemein oder auch konkret fallbezogen. Was würden Sie einem solchen Menschen raten?“
  • Dr. Luckenbach:"Aus unserer Erfahrung kann ich berichten, dass aufkommende Zweifel an der eigenen Abstammung eine sehr bestimmende Kraft entwickeln und immer wieder zurückkehren. Trotzdem sollte man sich vorher überlegen, wie man die unterschiedlichen „Abstammungsergebnisse“ verkraftet. Für die meisten Personen ist laut der Aussage der Betroffenen eine Klärung insofern wohltuend, dass man sich endlich eindeutig damit auseinandersetzen kann.
Dr. Luckenbach: „Es gibt ja sicherlich verschiedene Aufgabenstellungen oder auch Konstellationen, mit denen Sie täglich konfrontiert werden. Was ist die häufigste Fragestellung?“ Die häufigste Fragestellung ist die nach der Vaterschaft.
  • Dierkes:Sicherlich erfahren Sie begleitend und zwangsläufig viele Schicksale. Gibt es eines, an das Sie sich besonders gut erinnern können? Das Sie einfach nie vergessen haben?“
Dr. Luckenbach: Ja, da gibt es sehr viele.
  • Dierkes: Wurden Sie in Ihrem Institut auch schon mit Manipulationsversuchen konfrontiert, sei es, dass jemand das Ergebnis verhindern oder gar verfälschen wollte, weil durch das Ergebnis Unannehmlichkeiten zu erwarten waren?“
Dr. Luckenbach:"Ja."
  • Dierkes: "Was kostet das günstigste Abstammungsgutachten? Oder DNA-Analyse?"
Dr. Luckenbach: "450-. Euro für die Untersuchung von einfachen Mutter, Kind und Mann-Fällen. Liegen  der Klärung der Abstammung komplexe Verwandschaftsverhältnisse zugrunde, z. B. bei Inzestfällen oder steht die zu untersuchende Person nicht zur Verfügung (Defizienzfälle) muss der Untersuchungsumfang erweitert werden, was auch die Kosten erhöht ( mind. 360.—Euro pro Person)."
  • Dierkes: Was halten Sie davon oder halten Sie es für möglich, einem Neugeborenen die Daten seiner Abstammung bereits mit auf den Weg geben zu können? Wäre dies eine vorstellbare und praktizierbare Lösung, durch die sich viele Lücken bereits schließen oder auch Verbrechen aufdecken ließen, bevor solche verjährt wären?
Dr. Luckenbach: "Es ist auf jeden Fall prinzipiell und ohne grossen Aufwand möglich, Neugeborenen ihre Abstammung mit auf den Weg zu geben. Die Vor- und Nachteile einer solchen Lösung müssen gut abgewägt werden. Sicherlich können aufwendige, schleppende und verjährte „Verfahren“ auf diese Weise umgangen werden und Inzucht schneller nachgewiesen werden. Auf jeden Fall hat jeder Mensch das Recht auf Kenntnis seiner Abstammung."
 

Vielen Dank für Ihr Interview! 


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Dr. Christine Luckenbach
IHA ___________________________Tuebingen/Germany
Institut fuer humangenetische Analytik
Mohlstr. 26, D-72074 Tuebingen

Nickname 01.05.2008, 18.42 | PL

Luxus der Normalität

Österreich

oder

Der Luxus der Normalität



Gebannt starren wir, entsetzt
auf die Grausamkeit
logistischer Perfektion eines
Inzest-Verbrechens




Unvorstellbar
Abartig – abgründig – ja aber...
Seien wir doch froh,
dass in unserem Land
alles besser ist




Wir hoffen,
dass Licht ins Dunkle unserer
eigenen Keller und Verliese
kommt, damit wir wieder zur
Tagesordnung, dem ganzen
Wahnsinn unseres eigenen
Systems übergehen können




Macht mal das Licht aus
man sieht zuviel!




Mai, Maibowle, Tanz in den Mai
Maikäfer und Waldmeister.
Maikäfer flieg...
Deine Mutter fiel im Krieg...
Dein Vater ist ein Hampelmann,
der alle an der Nase herumführen
kann



Inzestkinder? Produkte einer
ach-so-tragischen-Liebe im
Niemandsland der Paragrafen,
die, hätte man sie abgeschafft,
statistisch gar nicht (über)leben
würden, damit das endlich aufhört,
mit diesen Opfern!



Ohne diese Verbrechen
würden sie ja gar nicht leben
Ist das nicht genug?


Genug der Ehre
der Würde,
des Scheins
des Seins!?
Was wollen die denn
noch?



Bald hat das Leben wieder einen Sinn
setzen wir uns für Täterschicksale,
Täterrechte und die Gleichstellung ihrer
Bedürfnisse und die Befriedigung ihrer
Triebe ein, Selbstbestimmung genannt



Wegsperren? Für immer? Wen?
Die Täter? Die Opfer? Die Helfer?




(Ulrike M. Dierkes, 2008)

 

Nickname 30.04.2008, 07.54 | (0/0) Kommentare | PL

Nur Inzestopfer?

24 Jahre lang Gefangene des eigenen Vaters


Verdacht von schwerem Inzest schockiert Österreich


dpa, Erschienen am 27. April 2008


Ein schier unfassbarer Fall von inzestuösem Missbrauch erschüttert Österreich: Eine Frau soll 24 Jahre lang gefangen gehalten worden sein - von ihrem eigenen Vater in einem Keller in dem niederösterreichischen Städtchen Amstetten, rund 50 Kilometer östlich von Linz. Aber damit nicht genug: Die 42-jährige Elisabeth F. hat möglicherweise sieben Kinder bekommen, berichtet der ORF. Ihr Vater, der 73 Jahre alte Josef F. wurde festgenommen. Er verweigert jegliche Aussage.



Kommentar:


Schockiert blicken wir ins Nachbarland Österreich


oder:


Über den Wert von Tätern und Opfern


Wir sind schockiert. Wie ist es nur möglich? Erst vor wenigen Wochen wollten einschlägige Interessenkreise, angeführt von ihren Anwälten und Medien, Inzest als "ach-so-tragische-Liebe" legalisiert sehen und den § 173 STGB abgeschafft diskutieren, und nun macht im benachbarten Österreich ein 7-facher Vater-Tochter-Inzestfall Schlagzeilen. Auch ein Fall einer "ach-so-tragischen-Liebe"?


Niemand will etwas bemerkt oder gesehen haben. Alle gaben sich mit Erklärungen vom Verschwinden der Tochter zufrieden. Die Mutter des heute 42-jährigen Inzestopfers, die Dorfgemeinschaft, ermittelnde Behörden und wer sonst noch mit dem Fall befasst war.
Oder wollte man es lieber gar nicht so genau wissen?


Ist es nicht eher doch so, dass Inzestopfer und ihre Inzestkinder lästig sind? Mit ihren Erwartungen an Behörden, ihren andauernden, ewigen, unendlichen Forderungen an Gesellschaft, Justiz und Kirche nerven? Ihren Ansprüchen an Entschädigung, Erb- und Inzestschäden, Rehabilitation, Wiedereingliederung.

Die aus dem Inzest Geborenen leiden doch gehorsamst still vor sich hin, sie grabschen sich weder Kinder zur eigenen Lusterfüllung, noch fordern sie gleichwertig wie Inzesttäter behandelt zu werden....

Pädophile sind in ihren Handlungen *erschröcklich* ...... sie beanspruchen DEIN, MEIN, unser Kind..... Deshalb brauchen sie besondere Aufmerksamkeit.....


Während Frankreich und Österreich 1999 bereit gewesen wären, unser Projekt "Inzestopfer und Inzestkinder" im Rahmen des EU-Projektes "DAPHNE - Gewalt gegen Frauen und Kinder" mitzufinanzieren, mitzuunterschreiben und zu unterstützen, ist in Deutschland Inzest für Inzestopfer bis heute nichtmal in den Katalog der OEG (Opferentschädigung) aufgenommen.


Zur Erinnerung: Wir wollten zusammen mit Fachleuten speziell die Dunkelziffer von Inzest, Inzestkindern, ihre Befindlichkeit und ihren Verbleib aufdecken und dokumentieren.


Dieses Vorhaben und sein detailliertes Konzept, auf ca. 200 Seiten in drei Bereiche (Finanzen, Forschung, Evaluation) detailliert aufgeteilt und beschrieben, in drei Sprachen, also außer Deutsch auch ins Englische und Französische übersetzt, muss zumindest in Deutschland Angst, Entsetzen und Zurückweichen ausgelöst haben. Denn es ist an Deutschland gescheitert!


Man war damals nicht bereit, das Projekt oder unseren Verein mit dem erforderlichen Anteil von 10% der Gesamtsumme (es wären 25.000 DM gewesen) zu unterstützen und dieses Projekt zu realisieren.


Zum Vergleich: Kürzlich bewilligte man für ein Pädophilen-Forschungsprojekt für ca. 50 bekennende Pädophile jährlich je 230.000 € für die Dauer von drei Jahren.


50 Inzestkinder aber waren 1999 nichts wert. Ihre Befindlichkeit, die Dunkelziffer, ihr Verbleib - interessierte lediglich Frankreich und Österreich.



Für ein EU-Projekt hätte es aber dreier EU-Länder bedurft. Wollte Deutschland nicht dabei sein?


Stuttgart, 27.04.2008
Ulrike M. Dierkes



Nickname 27.04.2008, 22.08 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Abschied von einem Inzestopfer


Wir nehmen Abschied von unserem Mitglied Regina K.







"Wenn die Kraft zu Ende geht,
ist Erlösung Gnade."



Regina K. nahm 1996 im Rahmen der Buchpräsentation "Melina´s Magie" im Bezirksrathaus unseres Stadtteils Kontakt zu mir auf und stellte sich mir vor. Sie war Inzestopfer ihres eigenen Vaters, von dem sie durch jahrelangen inzestuösen sexuellen Missbrauch zwei Kinder hatte. Es war der Beginn eines regelmäßigen Briefwechsels teils sehr persönlicher Briefe, die nicht nur ihren Leidensdruck und Leidensweg dokumentieren.



Als durch ein Inzestverbrechen schwanger gewordenes Inzestopfer half sie mir mit ihren Erlebnisberichten aus der Sicht der Inzestmutter, da ich selber ja Vater-Tochter-Inzestkind war. So entwickelte sich ein vertrauensvoller Briefwechsel, der uns beiden half.



1998 wurde Regina K. Mitglied unseres Vereines, dessen Arbeit sie wenn möglich, aktiv unterstützte. Im Rahmen unserer Vereinsarbeit gelangten auch Briefe des Inzesttäters zu mir. Es sind die typischen Briefe eines Inzestkriminellen und seiner Philosophien. Er hatte, wie die meisten (Inzest)verbrecher, kein Unrechtsbewußtsein.



Ihr Vater war pharmazeutisch-technischer Assistent.  Seine Inzestverbrechen wurden nie angezeigt, nie strafverfolgt und blieben bis zur Verjährung unaufgedeckt. Auf sein Betreiben hin war eines der beiden Inzestkinder zur Adoption freigegeben worden. Regina K. suchte ihre Adoptivtochter, fand sie und auch ihre beiden Inzestkinder pflegten Kontakt miteinander.




Eine DNA-Analyse bewies schließlich die Abstammung eines seiner Inzestkinder, aber die Inzestverbrechen als Straftaten selbst blieben ungesühnt, weil das zu Grunde liegende Inzestverbrechen verjährt war. Auch Familienmitglieder des Täters wollten den Inzest nicht glauben, hielten am Ansehen des Inzestverbrechers fest, als der ungeheuerlichen und bewiesenen dokumentierten Wahrheit ins Auge zu sehen und den Inzestopfern zu helfen.



Regina K. hat darunter stets gelitten, wenn auch durch die Ermutigung unseres Vereines die Taten für alle Zeiten bewiesen sind. Auf Wunsch einer der beiden Inzesttöchter war sie bereit zu jener DNA-Analyse, die die inzestuöse Abstammung der Inzesttochter bewies. Regina K. sagte zu mir:"Für mich persönlich brauche ich diesen Beweis oder Nachweis nicht, ich weiss ja, wer der Vater meiner Kinder ist, aber ich unterstütze die DNA-Analyse meiner Tochter zuliebe, weil ihr dies wichtig ist."  Wichtiger war Regina K., dass zwischen ihr und ihren Inzestkindern nicht länger die Lüge des Inzestvaters stand, der das Verbrechen bis an sein Lebensende bestritt und der Familie boshafte Briefe schrieb.



Am 22. April 2008 starb Regina K. nach langer schwerer Krankheit. Wir verlieren durch ihre Person mehr, als eines unserer ersten Mitglieder.



Möge ihre Seele Frieden finden. Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen, vor allem ihren Inzestkindern, denen wir, wenn erwünscht, gerne mit Rat und Tat beistehen.



Stuttgart, 27. April 2008
Ulrike M. Dierkes


Nickname 27.04.2008, 17.01 | (0/0) Kommentare | PL

Ein etwas anderer Lebenslauf

Der etwas andere Lebenslauf.......

Was tut man nicht alles, um sich als Kind die "Liebe" der Eltern zu erkämpfen?!

Nun,was daraus geworden ist, schreibt jetzt gerade diese Zeilen.

Vierzig Jahre hat es nun gedauert, bis ich meine komplette Vergangenheit erinnern konnte und die Ungewissheit, die ich immer im Bauch hatte, in eine zunächst einmal nüchtern-sachliche Tatsache der Gewissheit umwandeln konnte.

Ich will versuchen, die etwas anders gelebte und nach und nach in Erinnerung gerufene Chronologie zu schildern:

Durch extrem strenge, kontrollierende und lieblose Erziehung stellte ich in meiner Kindheit das Reden fast ganz ein und zog mich in mich selbst zurück. Bis auf Schule und Sport vermieden meine Eltern jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Ich kannte kein unbeschwertes Spielen mit Gleichaltrigen und auch keinen Kindergarten. Ich wusste nur, wie man sich zu benehmen hatte, in Gesellschaft, bei Tisch, in der Schule, wusste, wo und wann ich Rücksicht zu nehmen hatte, kannte die 10 Gebote und lebte danach. Ich litt oft unter unerklärlichen Bauchschmerzen und Asthma. Die Ärzte konnten organisch aber nichts feststellen.


Eines allerdings habe ich schon als kleines Kind sehr vermisst: Echte Gefühle wurden offensichtlich nie wirklich gezeigt oder zugelassen, nicht zwischen meinen Eltern und auch uns gegenüber nicht. Kuscheln, lieb halten, umarmen, sagen „ich hab dich lieb“ waren Dinge, die wir nicht wirklich kannten. Höchstens ab und an von meinem Vater, das mir als Kind allerdings kein inniges und angenehmes Gefühl vermittelte.

Als ich fast zwölf Jahre alt war, wurde meine kleine Schwester geboren. Das einzige, was mir zunächst nur dazu einfiel, war, dass ich im Nachhinein nicht einmal sagen konnte, ob ich mich damals darüber gefreut habe oder nicht. Meine Eltern waren nie offen gewesen, was bestimmte Themen oder Gebiete der Gefühlswelt anbetraf. Und dazu zählte vor allem auch die Aufklärung oder eben die Geburt eines Kindes. Man sprach einfach nicht darüber. Ich war auch in keinster Weise vorbereitet und wusste ehrlich gesagt nicht viel mit diesem Baby anzufangen.Wir lebten zusammen und arrangierten uns.

Warum das alles so war, konnte ich nie erklären, denn meine Eltern haben, wie gesagt, nie über Gefühle gesprochen und schafften es somit, dass auch ich vermied, dergleichen zu tun. Ich weiß nur, dass meine Schwester mir später schon einmal ihr kleines Händchen reichte, wenn ich traurig war.

Erst als junge Erwachsene lernte ich durch meinen Mann, was es heißt, Freunde zu haben, Vertrauen aufzubauen, das ich zu meinen Eltern nicht hatte, und geliebt zu werden. Meine Kindheit verdrängte und verleugnete ich weitestgehend. So konnte ich ein scheinbar glückliches Leben führen.

Allerdings war es so, dass ich den körperlichen Kontakt zu meinem Mann nur sehr langsam aufbauen konnte, und das "erste Mal" endete in einer Ohnmacht meinerseits. Mein Mann war damals vollständig ratlos, aber auch ich hatte keine Erklärung dafür. Zum Glück war Sex nie das Wichitgste für ihn gewesen, was mir gottseidank die notwendige Zeit einbrachte, die ich dringend brauchte, um Vertrauen aufbauen zu können. Was wusste ich denn von Liebe??

Die Geburt unseres ersten Kindes war nur unter Peridualanästhesie möglich, und ich fühlte mich völlig hilflos.

Für meine Schwester hatte ich allerdings immer schon ein besonderes Verantwortungsgefühl, und da meine Mutter auch kein sonderliches Interesse an ihr zeigte, hab ich mich auch meist als Einzige um sie gekümmert. Und sie hing sehr an mir (was sich bis heute nicht geändert hat).

Das augenscheinliche Glück fand ein jähes Ende, als ich mit 34 Jahren von einem Fremden mehrfach vergewaltigt wurde. Wie betäubt hatte ich einfach alles mit mir geschehen lassen und mich nicht wehren können. Es riss mir den Boden unter den Füßen weg, aber ich verlor nie ein Wort darüber, versuchte meinen Schmerz und die Angst zu unterdrücken und machte alles wie schon immer mit mir alleine aus.

Zu groß waren Scham und Schuldgefühle und die Angst, vielleicht den geliebten Partner zu verlieren, wenn man die Wahrheit sagt. Mehr schlecht als recht ging also das Leben mit Mann und zu der Zeit zwei Kindern weiter.

Was ich damals noch nicht wusste, war, dass mein Vater mich zum Spielball eines Fremden noch Jahrzehnte später gemacht hatte.

Als ich dann acht Jahre später durch Zufall als diensthabenden Notarzt einen Homöopathen kennen lernte, spürte ich intuitiv, dass ich es mit seiner Hilfe schaffen konnte, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Anfangs noch skeptisch, begab ich mich in die Hände der klassischen Homöopathie und begann eine Therapie mitten im Chaos der Gefühle und der Erinnerungen.

Gestärkt durch ein homöopathisches Konstitutionsmittel, verbunden mit gezielt geführten psychologischen Gesprächen fand ich langsam den Mut, zu reden und baute allmählich die Kraft auf, die Vergewaltigung zu verarbeiten. Ja, ich hatte im Laufe der Zeit sogar das Gefühl, alles ganz gut im Griff zu haben.

Unter der Therapie aber kamen nach und nach dann auch die fast vergessenen Erinnerungen an die Kindheit wieder, und ich wurde mir des jahrelangen sexuellen Missbrauchs durch meinen Vater bewusst.

Meine Welt schien erneut zusammenzubrechen.

Immer mehr kamen die Erinnerungen aus der Kindheit zurück, ohne dass ich es wirklich wollte. Aber konnte es denn sein, dass man Dinge soweit vergrub, dass sie für einen gar nicht mehr existierten?? Oh ja, es konnte!

Das, was mir von meiner Kindheit in Erinnerung geblieben war, hatte ich in wenigen Worten zusammenfassen können. An schöne Stunden oder Tage hatte ich überhaupt keine Erinnerung. Gefühle jeglicher Art fehlten in meinem Gedächtnis. Ganz im Gegensatz zu meiner "Schwester", die an die Grundschulzeit und die Zeit bis zu ihrem sechzehnten Lebensjahr angeblich viele schöne Erinnerungen hatte. Dann hatte sie eine Ausbildung begonnen und vieles in einem anderen Licht gesehen, vieles, was sie an der Erziehung meiner Eltern gestört hatte, und so gab es vieles, wogegen sie sich dann auflehnte. Im Gegensatz zu mir.

Vor Jahren hatte sie im Spaß einmal erwähnt, dass sie so anders aussähe und dass sie sicher nicht das Kind ihrer Eltern sei. Sie vergleicht sich aber immer mit meiner jüngsten Tochter. Vielleicht hat sie eine leise Ahnung. Aber wir haben nie wieder davon gesprochen.

Bis vor anderthalb Jahren hatte mich meine Kindheit eigentlich überhaupt nicht mehr groß interessiert und auch nicht beschäftigt, allerhöchstens oberflächlich. Und auf einmal wollte ich die ganzen Zusammenhänge kennen lernen. Ich musste hinter die Geheimnisse kommen, die sich noch hinter verschlossener Tür befanden! Meine Gedanken zerrten mich in eine bestimmte Richtung, der ich aber nicht folgen wollte. Und immer wieder erschienen in meinem Gedächtnis Bilder, die mich erschrecken ließen, die ich nicht wahrnehmen und zulassen wollte.

Zu den Bildern gesellte sich alsbald bruchstückhaft eine passende Geschichte.

Doch merkwürdigerweise hatte ich das Gefühl, als würde in dieser Geschichte jemand Anderes die Hauptrolle spielen und nicht ich selber.

Das Chaos in meinem Kopf war wieder einmal perfekt. Aber nach und nach kamen mir die Erinnerungen wieder in den Sinn, und wohl oder übel musste ich mich damit beschäftigen. Das homöopathische Mittel hatte mir mittlerweile die gewisse Grundstabilität gegeben, die mir auch die Möglichkeit gab, die Dinge an der Oberfläche zu halten, ohne dass ich sofort wieder den Kopf und die Kontrolle verlor.

Ein großer Auslöser meiner Erinnerungen war zusätzlich ein Besuch bei meinem Internisten zur Herzsonographie. Das Kontakgel löste plötzlich eine extreme Übelkeit bei mir aus, das Überbeugen des Arztes über meinen nackten Oberkörper während der Sonographie rief bei mir extreme Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein hervor.

Und ich musste zunehmend erkennen, dass mein Vater der wirkliche Auslöser meiner ganzen Geschichte gewesen war!

Angefangen hatte es in meinem sechsten Lebensjahr mit Sreicheleinheiten, die immer weiter ausgedehnt wurden, gegen die ich mich vergeblich versucht hatte zu wehren, weil sie für mich gefühlsmäßig nicht einzuordnen waren.

Mit knapp zehn bekam ich meine Tage und mein Vater war glücklich, ein "großes Mädchen" zu haben. Hier begann der richtige sexuelle Missbrauch, der alles in mir tötete, was noch an Empfindungen da war. Ich war nur noch ein leerer Körper, der leblos umherschwirrte. "Erklärungen", ich dürfe es nie erzählen, ...es würde mir sowieso keiner glauben, ...Mama würde krank davon, wenn sie wüsste, dass er mich lieber hätte als sie, ...und ich wollte doch schließlich auch "Bescheid wissen", sonst würde mich nie jemand zur Frau haben wollen, ...ich wollte das doch auch alles, ...Drohungen mit Heim usw. brachten mich immer wieder dazu, JA zu sagen und ihm somit einen Freifahrtschein für sein weiteres Tun in die Hand zu geben. Zugedröhnt mit Valium und Schmerzmitteln ließ ich alles zu.

Doch als meine Tage schon sehr bald ausblieben, konnte mein Vater früh genug mit Tabletten und weitergeführtem Missbrauch eine Abtreibung herbeiführen.

Er hatte also mein Kind, meinen eigenen Bruder auf dem Gewissen! Mittlerweile hatte ich mich gedanklich so weit von all dem entfernt, dass ich keinerlei Empfindungen mehr wahrnahm.

Damit nicht genug, erneut wurde ich schwanger, aber durch eine längere Dienstreise meines Vaters war der Zug für eine weitere Abtreibung abgefahren. Ich bekam mit knapp zwölf zu Hause eine Tochter, meine Schwester.

Zwischenzeitlich einige Besuche bei unserem Zahnarzt, den man schließlich auch auf andere Weise "bezahlen konnte".

Mit fünfzehn der erste Suizidversuch, mit siebzehn der zweite. Aber ich hatte sowohl Angst zu leben als auch zu sterben.

Bis zu seinem Tod vor acht Jahren blieb ich immer in irgendeiner Weise abhängig von ihm. Und als er starb, empfand ich ein unglaubliches Gefühl der Freiheit, weil es den Auslöser meiner Geschichte nun nicht mehr gab.

In alten Unterlagen meines Vaters fand ich dann vor einigen Wochen noch eine Krankenhauseinweisung meiner Mutter zur Hysterektomie (Gebärmutterentfernung), versteckt in einem Umschlag mit einer Beschreibung eines alten TV-gerätes, datiert auf zwei Jahre VOR dem Geburtstermin meiner Schwester.

Mein Bauchgefühl und die unvollständigen Erinnerungen hatten sich nun bestätigt, dass meine Schwester in Wirklichkeit meine Schwestertochter war. Ja, ich erinnerte mich wieder ganz genau an das Bett, die Decke, meinen Körper, die Hebamme, und auch einige wenige Fotos aus der damaligen Zeit konnten dies bestätigen. Selbst die Gefühle kommen langsam zurück in Form von immer wieder auftretenden Unterleibskrämpfen, wenn ich auch nur daran denke.

Mit Hilfe der kleinen weißen homöopathischen Kügelchen aber und der leitenden Hand meines fantastischen Therapeuten hab ich nun die Höhen und Tiefen der Vergangenheit durchschritten. So wurde meine Konstitution jetzt so weit aufgebaut, dass ich in der Lage war, langsam aber sicher einen Weg zu finden, das Schweigen endgültig zu brechen, all das Schreckliche als gegebene Tatsache zu akzeptieren und so einen Weg zurück zu einem zufriedeneren Leben zu finden. Ich wurde wieder zum Kämpfer.

Ohne jegliche schulmedizinischen Medikamente habe ich depressive Phasen und psychosomatische Beschwerden überstanden. Hilflosigkeit, Verzweiflung und verlorener Lebensmut wurden mittlerweile abgelöst von Mut, Zuversicht und teilweise sogar zurück eroberter Lebensfreude.

Meine Schwestertochter, der ich in einem unseren vielen Gespräche fairerweise von dem sexuellen Missbrauchs unseres Vaters erzählt hatte, möchte aber von all meiner Vergangenheit nichts wissen, beteuert immer wieder, wie schön ihre Kindheit war. Vielleicht braucht auch sie noch Zeit ...

Meine Gefühle ihr gegenüber schwanken zwischen Liebe und Zuneigung, weil es mein eigenes Fleisch und Blut ist, aber auch zwischen Wut und Hass, weil die Erinnerungen noch zu weh tun. Dabei kann SIE am allerwenigsten dafür!

Zumindest haben wir einen einigermaßen "normalen" Kontakt und können nach längerer Funkstille wieder miteinander reden.

Sicher, ich bin immer noch ein wenig verkorkst, aber ich nehme es in Angriff, gehe meinen Weg mit dem Bewusstsein, dass mein Vater nun ein für alle Mal verloren hat .... Mein Doc und auch die Liebe meiner Familie haben mir immer wieder Mut gemacht, nicht aufzugeben, sondern weiter zu machen.

Und letztendlich auch die Arbeit von MELINA.

Ich wünsche allen ähnlich Betroffenen viel Kraft, Zuversicht und Mut, den richtigen Weg mit Achtsamkeit und Liebe gehen zu können, und wieder Vertrauen zu finden zu sich selbst und zu Anderen, die einem helfen können, das Wörtchen GLÜCK richtig definieren zu lernen.

M.S.



Nickname 14.04.2008, 19.17 | PL

Inzestopfer und Inzestkinder


24 Jahre lang Gefangene des eigenen Vaters


Verdacht von schwerem Inzest schockiert Österreich


dpa, Erschienen am 27. April 2008


Ein schier unfassbarer Fall von inzestuösem Missbrauch erschüttert Österreich: Eine Frau soll 24 Jahre lang gefangen gehalten worden sein - von ihrem eigenen Vater in einem Keller in dem niederösterreichischen Städtchen Amstetten, rund 50 Kilometer östlich von Linz. Aber damit nicht genug: Die 42-jährige Elisabeth F. hat möglicherweise sieben Kinder bekommen, berichtet der ORF. Ihr Vater, der 73 Jahre alte Josef F. wurde festgenommen. Er verweigert jegliche Aussage.





Australier zeugt mit seiner erwachsenen Tochter ein Kind

Sydney (AFP) — In Australien sorgen ein Vater und seine Tochter für Aufsehen, die gemeinsam ein Kind haben und um Verständnis für ihre Liebesbeziehung bitten. Die 39-jährige Jenny Deaves trat in einer Sendung des australischen Fernsehens auf, in der sie auch ihre neun Monate alte Tochter Celeste vorführte. Deren Vater, der 61 Jahre alte John Deaves, ist zugleich ihr Großvater. Den beiden wurde von einem Gericht in South Australia auferlegt, sich drei Jahre lang nichts zuschulden kommen zu lassen.


Erst kürzlich hatte ein ähnlicher Fall in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Dabei hatte ein Mann, der mit seiner Schwester vier Kinder hat, vor dem Bundesverfassungsgericht eine Klage gegen das Inzest-Verbot verloren. Im Fall des australischen Vater-Tochter-Paares dürfen beide künftig keine sexuellen Kontakte mehr haben. Deaver hatte seine Tochter erst kennengelernt, als sie 31 Jahre alt war. Von der Mutter hatte er sich dreißig Jahre zuvor getrennt.


"John und ich führen diese Beziehung wie zwei zustimmende Erwachsene", sagte Jenny Deaves im Fernsehen. "Wir wollen nur ein wenig Respekt und Verständnis." Sie habe schon bald nach dem ersten Treffen mit ihrem Vater eher den Mann als den Elternteil in dem sehr viel Älteren gesehen, berichtete sie. "Ich sah ihn und dachte, oh, der ist nicht schlecht", erzählte die Frau im Fernsehen. Ihr Vater und Geliebter John sagte, er wisse sehr genau, dass Inzest verboten sei. "Aber die Gefühle gewinnen die Oberhand", sagte der 61-Jährige.


Das Paar aus South Australia, das einander wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich ist, hatte schon im Jahr 2001 ein gemeinsames Kind bekommen, das jedoch nach wenigen Tagen wegen eines angeborenen Herzfehlers starb. Der Richter, der das Sexverbot über die beiden verhängte, zeigte sich in seiner Urteilsbegründung gemäßigt verständnisvoll. Die beiden seien ja "praktisch Fremde" für einander gewesen, als sie sich kennenlernten. "Dies ist ja kein Fall, wo der Vater seine Tochter vergewaltigt und mit seiner Autoritätsposition ihre Machtlosigkeit ausnutzt", schrieb Richter Steven Millsteed auf der Website des Bezirksgerichts.

Nickname 08.04.2008, 07.45 | PL

Eltern können im Normalfall nicht dazu gezwungen werden, Kontakt zu ihren Kindern zu halten. Das hat das Bundesverfassungsgericht im Fall eines Vaters entschieden, der jeglichen Umgang mit seinem aus einem Seitensprung stammenden Sohn ablehnt.


Kommentar:

Traurig, aber wahr: Elternliebe, also Mutterliebe oder Vaterliebe lassen sich nicht gesetzlich erzwingen.


Es bestätigt sich, dass der glücklichste Start eines Kindes ins Leben das Erwünschtsein ist.


Dies scheint eine Garantie oder zumndest der Schlüssel zum Luxus der Normalität zu sein.


Stuttgart, 1. April
Ulrike M. Dierkes

Nickname 01.04.2008, 11.08 | (0/0) Kommentare | PL

1000 Frauen für den Frieden

Jetzt  in deutscher Sprache im Internet:



http://buchdeutsch.1000peacewomen.org/index.php


1000 Frauen




(K)ein Preis-Geld für 1000 engagierte Frauen...



Im Januar 2005 wurden insgesamt 199 Bewerbungen um den Friedensnobelpreis angenommen. Darunter auch die der Initiative "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis", die 1000 Frauen aus über 150 Ländern für den Friedensnobelpreis nominierte. Sie wurden – stellvertretend für Hunderttausende - ausgewählt. Frauen, die sich weltweit für mehr menschliche Sicherheit und Gerechtigkeit einsetzen, aufbauen, was durch Krieg zerstört wurde, in Konflikten mit verfeindeten Gruppen vermitteln und die Armut bekämpfen, Menschenrechte einfordern, sich gegen jeden Missbrauch von Kindern stellen. Sie schaffen alternative Einkommensmöglichkeiten, begleiten HIV-Patienten und sorgen für deren Kinder. Sie veranstalten Mahnwachen und dokumentieren die Gräuel des Krieges. 1000 Namen wurden an 40 Orten der Erde zeitgleich bekannt gegeben.


Dann erfolgte die endgültige Bekanntgabe: Der Friedensnobelpreis ging an die Internationale Atomenergiebehörde IAEA und ihren Direktor Mohamed El Baradei.

Dies wollte das Nobel-Komitee sehr wahrscheinlich nicht so verstanden wissen, dass die aufgebrachte Energie, die Leistung und die Wirksamkeit der Engagements von 1000 Frauen etwa nichts wert sei, aber in der Begründung hiess es: "In einer Zeit, in der die Bedrohung durch Atomwaffen wieder einmal wächst, will das norwegische Nobelkomitee die Tatsache unterstreichen, dass dieser Bedrohung durch eine möglichst breite Zusammenarbeit begegnet werden muss."


Wäre das Preisgeld von rund 1,2 Millionen US-Dollar an die Initiative "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis“ gegangen, wäre das Geld auf diesem Wege der Friedensbewegung selbst, nämlich Menschen, Frauen, Männern und Kindern in aller Welt zugute gekommen. Gegen jede Form von Krieg und Ungerechtigkeit.


Eine große Chance hätte unter anderem auch darin bestanden, an Bertha von Suttner, Schriftstellerin und Pazifistin zu erinnern, die 1905 als erste Frau den von ihr angeregten Friedensnobelpreis erhielt und 1889 großen Erfolg mit ihrem Antikriegsroman „Die Waffen nieder!“ hatte. Schon ein Jahr nach Erscheinen wurde er zum zweiten Mal aufgelegt und in verschiedene Sprachen übersetzt. 
Ein Aufschrei und Protest ging nicht nur durch die Bundesrepublik Deutschland. Seit der ersten Verleihung des Preises 1901 hatten erst zwölf Frauen den Friedensnobelpreis erhalten.

BUND, Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland protestierte in einer Presseerklärung gegen die Schizophrenie der IAEO (und wohl auch diese Entscheidung des Nobel-Komitees), einer solchen Einrichtung einen Friedensnobelpreis zu verleihen, die „einerseits die militärische Nutzung der Atomkraft verhindern soll, andererseits aber als UNO-Organisation deren indirekte Weiterverbreitung durch den Ausbau der Kernkraft in zusätzlichen Ländern praktiziert“.

137 Bürgerinitiativen, Gruppen und Verbände, sowie 251 Privatpersonen aus der ganzen Welt unterschrieben das Protestschreiben an das Nobel-Komitee. Darunter, um an dieser Stelle nur einige aufzuführen: Bündnis 90/Die Grünen, Die NaturFreunde, NABU, IPPNW – Internatio-nale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Deutsche Friedensgesellschaft, HILFE FÜR DIE KINDER VON TSCHERNOBYL und sehr viele mehr.

Das Buch 1000 PeaceWomen Across the Globe setzt mit Porträts der 1000 Friedensfrauen ein Denkmal gegen das Vergessen. Im Oktober wurde die Ausstellung 1000 PeaceWomen Across the Globe erstmals in Zürich gezeigt. Der Erfolg war überwältigend.


Aus Deutschland sind Barbara Gladysch (Germany) Mothers for Peace ,
Monika Gerstendörfer (Germany) Lobby für Menschenrechte e. V., Bosiljka Schedlich (Germany) Southeast European Cultural Center Berlin, Karla Schefter (Germany) Chak-e-Wardak-Hospital Committee for the Promotion of Medical and Humanitarian Aid to Afghanistan, Monika Hauser (Germany) Medica Mondiale, Maria Christina Färber (Germany) Caritas International Spiritual Community, Karla-Maria Schälike (Germany) Children´s Center Nadjeschda , Ruth Weiss (Germany), Heide Göttner-Abendroth (Germany) International Academy Hagia, Sabriye Tenberken (Germany) Braille Without Borders (BWB) Tibet Disabled Persons´ Federation, Marianne Grosspietsch (Germany) Shanti Sewa Griha Shanti Leprahilfe Dortmund e.V, Seyran Ates (Germany), Lea Ackermann (Germany), Solidarity with Women in Distress (Solwodi), Solidarity with Girls in Distress (Solgidi), Missionary Sisters of Our Lady of Africa, Cathrin Schauer (Germany), Karo e.V. Judith Brand
(Germany) Amica e.V. Iropé e.V. mit je einem Foto-Porträt vertreten.



 

1000 PeaceWomen Across the Globe ist als Wanderausstellung konzipiert. Sie wurde im Oktober 2005 erstmals in der Schweiz gezeigt und soll nun um die Welt gehen.

©Ulrike M. Dierkes

SCALO Verlag, Schweiz

2208 Seiten
ca. 800 Fotografien in Schwarzweiss
Hardcover, 19 x 12,5 cm
Preis: CHF 58.--, Euro 39.--, 45.-- US$, GBP 24.95
plus Versandkostenanteil

 

Nickname 31.03.2008, 09.34 | (0/0) Kommentare | PL

Nur wer Leid kennt, kann helfen

Vielen lieben Dank für die Auskunft und ALLES ALLES Gute auch weiterhin für Eure Zukunft und ich hoffe aus ganzem Herzen, dass die emotionalen und körperlichen Folgeschäden der Untaten solch eines Monstervaters irgendwann einmal gestoppt sind durch Aufarbeitung und dass Unbeteiligte es lernen, die Opfer in erster Linie als Menschen anzusehen, die hervorgegangen sind als Siegerinnen und Sieger aus einem bösartigen hinterhältigen ungleichen Kampf oder fast muss man schon sagen Krieg, der seit Jahrhunderten mehr oder weniger im Verborgenen tobt. Jeder Moment den ihr erlebt ist ein solcher Sieg und jeder Moment der Lebensfreude ist ein doppelter und dreifacher Sieg.

In diesem Sinne

A.F.





Liebe Frau Dierkes,


ich danke Ihnen für den Tipp ...


Hier kenne ich überhaupt niemanden.


Es ist ein schwerer Weg, aber der bereits gegangene war die Hölle und ich möchte nicht, in Isolation gesetzt durch meine Familie, so weiterleben müssen.



Viele Grüße

S.Z.






Liebe Frau Dierkes,


Es ist mir wichtig, Ihnen Dankeschön zu sagen.


Liebe Grüsse

H. V.




Liebe Frau Dierkes,


lieben Dank für das Gespräch. Es hat mir gut getan. Ich habe mich verstanden gefühlt. Das ist sehr wichtig. Aber schwer ist es trotzdem. Und ich weiss nicht, ob ich wirklich an die Wahrheit komme und ob ich dann damit leben kann.


Lieben Gruss

E. V.

Nickname 28.03.2008, 23.01 | (0/0) Kommentare | PL

Wenn die Schwester auch die Mutter ist


M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V. hilft Inzestbetroffenen, sich aus dem Inzestsystem zu lösen


Von Ingrid Jennert


Stuttgart (epd). Inzest und inzestuöser sexueller Kindesmissbrauch sind die bestgehütesten Familiengeheimnisse - und Verbrechen mit der höchsten Dunkelziffer. Darum können inzestuöse Strukturen nur von außen aufgebrochen werden, sagt Ulrike M. Dierkes, selbst Vater-Tochter-Inzestkind und Gründerin des M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V., der Kindern zu ihren Rechten verhilft, die nach inzestuösem Missbrauch geboren wurden. Der Name des Vereins leitet sich aus ihrem ersten Roman "Melina's Magie" ab.

Ulrike M. Dierkes ist selbst "das Produkt" eines Vater-Tochter-Inzests: "Ich wuchs auf in der Isolation eines tabuisierten Verbrechens." Sie war zehn Jahre alt, als sie erfuhr, dass ihr Vater auch ihr Großvater ist, ihre Mutter auch ihre Schwester, und ihre vermeintliche Mutter ihre Großmutter. Das war kurz bevor der Vater aus dem Gefängnis zurück kam. Er hatte seine Tochter ab ihrem 7. Lebensjahr missbraucht und vergewaltigt. Sie war 13 Jahre alt, als sie mit Ulrike schwanger wurde.


Laut Statistik des Bundeskriminalamts und der Landeskriminalämter werden jährlich etwa 15.000 Missbrauchsfälle von Kindern im Alter unter 14 Jahren angezeigt. Im Jahr 2002 standen ihnen nur etwa 2.200 Verurteilungen gegenüber - weil die Dunkelziffer bei Inzest sehr hoch ist und die Tatverdächtigen nur selten ermittelt werden.


75 Prozent aller bekanntgewordenen Fälle sexuellen Missbrauchs passierten innerhalb der Familie, und betreffen Minderjährige, erläutert der Stuttgarter Rechtsanwalt und Fachbeirat im Vorstand von M.E.L.I.N.A e.V., Thomas Eschle. Sexueller Missbrauch von Minderjährigen wird nach Paragraf 176 Strafgesetzbuch (StGB) mit bis zu drei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet. Dierkes zufolge gibt es einen gravierenden Unterschied zum Kindesmissbrauch durch Fremdtäter. Inzestuöser Missbrauch würde fast immer als Familiengeheimnis gehütet werden.


Die Opfer würden fast durchgehend mit dem Tabu belegt, nicht darüber zu reden. In der Folge würden innerfamiliäre Verbrechen oft über Jahrzehnte nicht aufgedeckt, oder erst, wenn sie verjährt sind.


Wenn der Vater die eigene Tochter sexuell missbraucht und vergewaltigt, der Bruder mit der Schwester den Geschlechtsverkehr vollzieht, der Onkel die Nichte sexuell missbraucht oder die Mutter den eigenen Sohn, die Großmutter den Enkel oder die Tante den Neffen, dann ist das Inzest - und nach Paragraph 173 StGB strafbar. "Ob mit oder ohne körperliche Gewalt sind sexuelle Beziehungen innerhalb der Familie eine Grenzüberschreitung, die in den meisten Fällen mit Machtmissbrauch, Manipulation und Übergriffen einhergehen", sagt Dierkes.


Inzest kann mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe bestraft werden


Diese Sicht teilt auch das Bundesverfassungsgericht. Der Beischlaf zwischen leiblichen Geschwistern bleibt verboten, urteilten die Richter am 13. März. Die Strafvorschrift im Strafgesetzbuch ist demnach mit dem Grundgesetz vereinbar. Danach kann Inzest mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe bestraft werden. Die Richter wiesen die Verfassungsbeschwerde eines Mannes aus Leipzig ab, der mit seiner Schwester vier Kinder hat.


Die Einschränkung des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung sei gerechtfertigt, weil der Beischlaf zwischen Geschwistern nicht nur das Paar betreffe, sondern in die Struktur der Familie und in die Bevölkerung hinein wirken könne. Es gehe um die Bewahrung der familiären Ordnung. Kinder aus Inzestbeziehungen hätten große Schwierigkeiten, ihren Platz im Familiengefüge zu finden, so das Gericht.


Wenn Mädchen durch Inzest schwanger werden, würden diese "Folgen" meistens durch Abtreibung vertuscht. In vielen Fällen aber sei es für eine Abtreibung zu spät, sagt Dierkes. "Dann kommen diese Kinder zur Welt und sind der lebendige Beweis eines Verbrechens an ihren Müttern." Sie seien daher für die Täter eine Bedrohung, und in hohem Maße gefährdet, ebenfalls Opfer dieser Verbrecher zu werden. Ganz abgesehen von den seelischen und in etwa 30 Prozent der Fälle auch geistigen und körperlichen Schädigungen, die die Betroffenen davontragen.


Täglich erhielten die Mitarbeiter von M.E.L.I.N.A e.V. in Stuttgart zwei bis drei Anrufe von Inzestopfern. Nicht selten seien es auch männliche Klienten, so Dierkes. Wer es wage, über die Vorkommnisse zu reden, verliere die Familie und werde als Verräter behandelt. Das sei vor allem dann zu beobachten, wenn der Täter das Familienoberhaupt ist. Er werde alles tun, um den Willen seines Opfers, dem Inzestsystem zu entkommen, zu brechen. Inzeststrukturen können daher nur von außen aufgebrochen werden. Darin sind sich die Mitarbeiter von M.E.L.I.N.A e.V. und Kriminalexperten einig. Dierkes: "Nicht ehelich, Kindesvater unbekannt", mit dieser Formulierung beginne häufig die Biografiefälschung bei Inzestkindern in den amtlichen Meldebögen.


Der Verein begrüßt deshalb die jetzt zugelassene Vaterschaftsfeststellung, die die Beweisführung gegen mögliche Täter erleichtere. Anonyme Geburten und Babyklappen lehnt Dierkes strikt ab, weil dadurch unter Umständen der Vertuschung des Inzests Vorschub geleistet werde. Gerade bei Teenagerschwangerschaften müssten Behörden und Sozialarbeiter genauer hinsehen, fordert die Expertin. Diese Fälle sollten immer auf inzestuöse Hintergründe hin untersucht werden.


Täter nicht zu Opfern stilisieren

Dierkes warnt davor, Täter zu Opfern zu stilisieren, weil sie früher selbst einmal missbraucht worden seien. "Kein Mensch ist verpflichtet, was ihm angetan wurde, fortzusetzen und zu wiederholen," sagt sie. Sie hat ihre eigene Geschichte nach einer Psychoanalyse mit dem Schreiben von Büchern aufgearbeitet. Zuletzt erschien ihre Autobiografie im Bastei-Lübbe Verlag: "'Schwestermutter' - ich bin ein Inzestkind".


M.E.L.I.N.A e.V. hilft Inzestopfern und Inzestkindern


Der Stuttgarter Verein will aufklären und die Bevölkerung für das Problem des Inzests, vor allem der Befindlichkeit von Inzestopfern und Inzestkindern sensibilisieren. Deshalb schult Ulrike M. Dierkes auf Anforderung auch Mitarbeiter der Kriminalpolizei, karitative und soziale Einrichtungen, wie zuletzt dem Bund deutscher Kriminalbeamter, oder Landesjugendämter. Sie wird in juristische wie auch karitative Workshops eingeladen. M.E.L.I.N.A e.V. hilft, Inzest aufzudecken, erstattet wenn nötig Anzeige, informiert über die Abstammungsklärung per DNA-Analyse oder Gutachten humanbiologischer und rechtsmedizinischer Instituter. Auch kümmern sich die Fachleute im Verein um die Beweissicherung und Dokumentation der Fälle, informieren über Rechte nach der UN-Kinderrechtskonvention und begleiten Opfer individuell durch alle behördlichen Instanzen. Begegnung und Erfahrungsaustausch kommen ebenfalls nicht zu kurz. Falls erforderlich und erwünscht können die Fachleute des Vereins auch geschützte Unterkünfte organisieren. jt




Weitere Informationen:  epd sozial Nr. 13 vom 28. März 2008

Nickname 28.03.2008, 22.31 | (0/0) Kommentare | PL

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