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1000 Frauen
(K)ein Preis-Geld für 1000 engagierte Frauen...
Im Januar 2005 wurden insgesamt 199 Bewerbungen um den Friedensnobelpreis angenommen. Darunter auch die der Initiative "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis", die 1000 Frauen aus über 150 Ländern für den Friedensnobelpreis nominierte. Sie wurden – stellvertretend für Hunderttausende - ausgewählt. Frauen, die sich weltweit für mehr menschliche Sicherheit und Gerechtigkeit einsetzen, aufbauen, was durch Krieg zerstört wurde, in Konflikten mit verfeindeten Gruppen vermitteln und die Armut bekämpfen, Menschenrechte einfordern, sich gegen jeden Missbrauch von Kindern stellen. Sie schaffen alternative Einkommensmöglichkeiten, begleiten HIV-Patienten und sorgen für deren Kinder. Sie veranstalten Mahnwachen und dokumentieren die Gräuel des Krieges. 1000 Namen wurden an 40 Orten der Erde zeitgleich bekannt gegeben.
Dann
erfolgte die endgültige Bekanntgabe: Der Friedensnobelpreis ging an die
Internationale Atomenergiebehörde IAEA und ihren Direktor Mohamed El
Baradei.
Dies wollte das Nobel-Komitee sehr wahrscheinlich nicht so verstanden wissen, dass die aufgebrachte Energie, die Leistung und die Wirksamkeit der Engagements von 1000 Frauen etwa nichts wert sei, aber in der Begründung hiess es: "In einer Zeit, in der die Bedrohung durch Atomwaffen wieder einmal wächst, will das norwegische Nobelkomitee die Tatsache unterstreichen, dass dieser Bedrohung durch eine möglichst breite Zusammenarbeit begegnet werden muss."
Wäre das Preisgeld von rund 1,2 Millionen US-Dollar an die Initiative "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis“ gegangen, wäre das Geld auf diesem Wege der Friedensbewegung selbst, nämlich Menschen, Frauen, Männern und Kindern in aller Welt zugute gekommen. Gegen jede Form von Krieg und Ungerechtigkeit.
Eine
große Chance hätte unter anderem auch darin bestanden, an Bertha von
Suttner, Schriftstellerin und Pazifistin zu erinnern, die 1905 als
erste Frau den von ihr angeregten Friedensnobelpreis erhielt und 1889
großen Erfolg mit ihrem Antikriegsroman „Die Waffen nieder!“ hatte.
Schon ein Jahr nach Erscheinen wurde er zum zweiten Mal aufgelegt und
in verschiedene Sprachen übersetzt. Ein
Aufschrei und Protest ging nicht nur durch die Bundesrepublik
Deutschland. Seit der ersten Verleihung des Preises 1901 hatten erst
zwölf Frauen den Friedensnobelpreis erhalten.
BUND,
Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland protestierte in einer
Presseerklärung gegen die Schizophrenie der IAEO (und wohl auch diese
Entscheidung des Nobel-Komitees), einer solchen Einrichtung einen
Friedensnobelpreis zu verleihen, die „einerseits die militärische
Nutzung der Atomkraft verhindern soll, andererseits aber als
UNO-Organisation deren indirekte Weiterverbreitung durch den Ausbau der
Kernkraft in zusätzlichen Ländern praktiziert“.
137 Bürgerinitiativen, Gruppen und Verbände, sowie 251 Privatpersonen aus der ganzen Welt unterschrieben das Protestschreiben an das Nobel-Komitee. Darunter, um an dieser Stelle nur einige aufzuführen: Bündnis 90/Die Grünen, Die NaturFreunde, NABU, IPPNW – Internatio-nale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Deutsche Friedensgesellschaft, HILFE FÜR DIE KINDER VON TSCHERNOBYL und sehr viele mehr.
Das Buch 1000 PeaceWomen Across the Globe setzt mit Porträts der 1000 Friedensfrauen ein Denkmal gegen das Vergessen. Im Oktober wurde die Ausstellung 1000 PeaceWomen Across the Globe erstmals in Zürich gezeigt. Der Erfolg war überwältigend.
Aus Deutschland sind Barbara Gladysch (Germany) Mothers for Peace ,
Monika Gerstendörfer (Germany) Lobby für Menschenrechte e. V., Bosiljka Schedlich (Germany) Southeast European Cultural Center Berlin, Karla Schefter (Germany) Chak-e-Wardak-Hospital Committee for the Promotion of Medical and Humanitarian Aid to Afghanistan, Monika Hauser (Germany) Medica Mondiale, Maria Christina Färber (Germany) Caritas International Spiritual Community, Karla-Maria Schälike (Germany) Children´s Center Nadjeschda , Ruth Weiss (Germany), Heide Göttner-Abendroth (Germany) International Academy Hagia, Sabriye Tenberken (Germany) Braille Without Borders (BWB) Tibet Disabled Persons´ Federation, Marianne Grosspietsch (Germany) Shanti Sewa Griha Shanti Leprahilfe Dortmund e.V, Seyran Ates (Germany), Lea Ackermann
(Germany), Solidarity with Women in Distress (Solwodi), Solidarity with
Girls in Distress (Solgidi), Missionary Sisters of Our Lady of Africa, Cathrin Schauer (Germany), Karo e.V. Judith Brand (Germany) Amica e.V. Iropé e.V. mit je einem Foto-Porträt vertreten.
1000 PeaceWomen Across the Globe ist als Wanderausstellung konzipiert. Sie wurde im Oktober 2005 erstmals in der Schweiz gezeigt und soll nun um die Welt gehen.
©Ulrike M. Dierkes
SCALO Verlag, Schweiz
2208 Seiten
ca. 800 Fotografien in Schwarzweiss
Hardcover, 19 x 12,5 cm
Preis: CHF 58.--, Euro 39.--, 45.-- US$, GBP 24.95
plus Versandkostenanteil
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