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w-wie-wissen - M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V. - DesignBlog

Blogeinträge (themensortiert)

Thema: W wie Wissen

Pädosexuelle Übergriffe auf Jungen

berliner jungs

http://www.jungen-netz.de/

ist ein Jungenprojekt, das im Umfeld pädosexueller Aktivtäten arbeitet:

- Beratung von Jungen, Erziehungsberechtigten und Fachkollegen
- Aktionen in Schulen (Projekttage), Jugendclubs,
Schwimmeinrichtungen,
auf Straßen und Plätzen
- Multiplikatorenschulung
- einzelfallbezogene Hilfen nach SGB VIII für Jungen, die sexuelle Gewalt erfahren haben.

E-Mail: info@jungen-netz.de


Weitere Info:

Wir wurden in den Jahren 2003 und 2004 durch die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin (jfsb) und die Stiftung Deutsche Jugendmarke gefördert.
In dieser Zeit lief eine wissenschaftlich begleitete Studie, die u.a. die Vorkommenshäufigkeit von pädosexuellen Übergriffen auf Jungen in der Öffentlichkeit untersucht.

Nach Auswertung der Studie, bei der mehr als 2.500 Jungen befragt wurden, konnte belegt werden, dass:
jeder vierte Junge durch Pädosexuelle angesprochen wurde
jeder zwölfte Junge sexuelle Gewalt mit oder ohne Körperkontakt erlebte

Diese Studie kann über die Seite unseres Vereins SUB/WAY berlin e.V. bezogen werden:
www.subway-berlin.org

Nickname 27.06.2008, 17.39 | PL

Das komplexe Wissen über Inzest

Inzest - das wichtigste Tabu

mehr als nur Gesellschafts- , Kultur- oder Toleranzfrage!


Ich bin überzeugt, dass der Mensch keinesfalls als unbeschriebenes Blatt zur Welt kommt. Er bekommt eine Menge an Erb- und anderen wichtigen Informationen durch seine biologischen Eltern, Vater und Mutter, ja sogar durch deren Vater und Mutter, also seine Großeltern (Vorfahren) mit auf den Weg. Jedes Kind bekommt also Eigenschaften und Informationen mit auf den Weg ins Leben, die er sich selbst zunächst nicht aussucht.

Bei Inzest, z.B. Vater-Tochter-Inzest, multiplizieren sich diese Erbinformationen. Es liegt aber jeder anderen Inzestkonstellation auch eine andere Formel zu Grunde, die einem jeder Humangenetiker im Individualfall erklären kann.

Im Mutterleib kommen also zusätzlich zu den Erbinformationen in den Monaten bis zur Geburt viele weitere Einflüsse hinzu. Auch darüber gibt es biologische und wissenschaftliche Informationen, was in welchem Stadium der Entwicklung geschieht. Wir wissen heute also schon eine ganze Menge über das vorgeburtliche Leben eines Kindes, und speziell auch über die Beziehung zwischen Mutter und Kind, wie auch der Außenwelt, vor allem auch wenn die biologische Kindesmutter erstens Inzestopfer ist ihr zweitens gar nicht bewußt ist, dass sie schwanger ist und auch dem Inzesttäter oder Vergewaltiger die Schwangerschaft nicht bekannt ist und er aber die Kindesmutter weiterhin vergewaltigt.

Wenn nun das sexuell missbrauchte oder vergewaltigte Mädchen etwa mangels sexueller Aufklärung nicht wissen kann, dass es schwanger ist und Mutter wird, oder folglich der (Inzest)Täter oder Vergewaltiger nicht ahnt, dass sein Opfer längst schwanger ist, erlebt das Ungeborene die Vorgänge des Verbrechens im Mutterleib mit.

Selbst wenn die biologische Kindesmutter nicht mit dem Ungeborenen kommuniziert, weil sie sich in Ausweglosigkeit und Verzweiflung befindet, kommunizieren Körper  und Seele miteinander, denn Fakt ist: Es gibt keine Nichtkommunikation. Jede Form, auch das Schweigen, selbst die Leere und die Verzweiflung sind Forme(l)n der Kommunikation, wennauch der Nichtkommunikation.

So erleidet ein durch inzestuösen sexuellen Missbrauch gezeugtes und zunächst noch ungeborenes KInd bereits ein inzestuöses, ja traumatisierendes Schicksal.

Es hat bereits bis zu seiner Geburt das Verbrechen an seiner Mutter miterlebt. So ist bekannt, denn es ist keinesfalls egal, ob ein Kind begrüßt, freudig erwartet und willkommen geheißen wird, oder sich die Kindesmutter als Opfer eines Verbrechens in Ausweglosigkeit und tiefer Verzweiflung befindet.

Dennoch: Alles oder allein dies entscheidet letztlich noch nicht darüber, ob ein Mensch in seinem Leben erfolgreich, glücklich oder zufrieden wird, oder: kriminell wird oder versagt.

Er ist zwar bei seiner Geburt ein traumatisierter Mensch und sein vorgeburtliches Trauma wird ihm lebenslänglich Energie, Kraft und Zeit abverlangen, die er ohne professionelle Hilfe nicht aufbringen können wird, aber er ist nicht chancenlos.

Außer den angeborenen Eigenschaften hängt eine gehörige Portion vom sozialen Umfeld ab und welche Hilfe er in diesem seinem Leben bekommt. Bildung, besonders Charakter- und Herzensbildung sind gleichermaßen Formen der Förderung und des Wissens für ein selbstbestimmtes Leben.

Selbstbestimmt heißt aber nicht nur, alle Rechte zu haben, sondern auch für sich selbst verantwortlich zu sein, Selbstverantwortung zu übernehmen, mit sich selber (und anderen) gut umzugehen.

Das alles kann ein Mensch lernen - wenn er Hilfe bekommt! Er braucht Hilfe, sein Trauma zu überwinden und damit leben zu lernen. Ein vorgeburtliches Trauma ist ein lebenslängliches Schicksal, es ist wie eine chronische Krankheit, die mit Seelenqualen und Schmerzen einhergeht und behandelt werden muss, damit trotz dieser Einsamkeit und Schmerzen Lebensfreude und Lebensqualität entwickelt werden können.

Es sind also eine Menge mehr Einflüsse und Faktoren (Elternhaus, Erziehung, Bildung, Forderung und Förderung, Intelligenz, soziales Umfeld) wirksam, die mitentscheiden, ob ein Mensch zunächst fremdbestimmt durch seine Eltern, später naturgegebene Begabungen selbstbestimmt weiterentwickeln kann oder ungünstige Verhaltensmuster ablegt. Hierbei kann Disziplin und der eigene Wille entscheidend sein.

So gibt es eine Studie, die belegt, dass soziale Verhaltensmuster von Eltern an Kinder weitergegeben oder von Kindern übernommen werden.

Und dennoch: Keine Generation, kein Mensch ist verpflichtet, fortzusetzen, was Eltern oder Vorfahren taten, ihm antaten, wenn sich dieses Tun als fatal und falsch herausstellt.

Der Verweis auf Eltern, Elternhaus und gute oder schlechte Kindheit genügt also nicht und kann nie Entschuldigung sein, etwa eigene Verhaltensweisen oder Wiederholungen zu rechtfertigen. Jeder Mensch kann, wenn er will, daran interessiert sein, an sich selbst zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln, zu erkennen, ob er im Sinne seiner Eltern weitermachen oder für sein eigenes Leben etwas verändern, anders machen möchte.

Konkret: Selbst wenn der Vater Bankräuber, Inzestverbrecher, Kinderschänder oder Terrorist war, so ist dies keine Verpflichtung oder Rechtfetigung im Sinne eines Programmes, diese Taten zu wiederholen.

Es kann also weder für Inzestopfer, noch Inzesttäter, noch Inzestkinder ein Argument sein, im Sinne der sexuellen Selbstbestimmung auf die Abschaffung des § 173 STGB zu pochen und so zu tun, als leite sich aus einer  traumatischen Erfahrung das Recht auf Fortsetzung oder Wiederholung ab.

Viel interessanter als die Neugier der Öffentlichkeit und all ihrer Interessenvertreter und Instanzen ist also die wissenschaftliche Formulierung der Erfahrungen und Erkenntnisse, der tieferen und eigentlichen Ursachen von Inzest und dessen Auswirkungen, die ganz ganz anders als bisher von einschlägigen Kreisen verbreitet, viel komplexer, viel tiefgehender und viel schlimmer sind, als bisher häufig auch im täterfreundlichen Sinne verbreitet wird.Alle anderen noch so wohlgemeinten Ausführungen Außenstehender oder Drittpersonen werden immer nur Annäherungen oder Versuche, meistens aber unbewußte oder gewollte Falschinformationen, mitunter auch bewußte Irreführungen durch tätergesteuerte Interessen sein.

Inzest ist ein geschlossenes System. Dieses geschlossene System kann aber nur jemand kennen und erklären, der INZEST (Denken-Kommunizieren-Verhalten-Verbreiten) aus der Innenansicht kennt. Dies können mit letzter Sicherheit nur Menschen, die wie ich oder also z.B. als Inzestgeborene über die Intelligenz verfügen, Fragen aus ihrem Wissen, das in ihnen selbst gespeichert ist, zu beantworten und zu formulieren. Und folglich und im Sinne der Entstehung-Auswirkung-Wiederholung oder eben "Nichtwiederholung solcher Muster" im Sinne der Prävention, also Verhinderung, einen Ausweg, eine langfristige Lösung aufzuzeigen bereit und fähig ist.

Danach geht es darum, dieses formulierte und vorliegende Wissen "richtigen" Kreisen zu vermitteln, die dieses Wissen nicht zur Bagatellisierung, Verharmlosung eines Verbrechens (auch gegen Naturgesetze) und zu politischen Täterzwecken missbrauchen, sondern zur Prävention, sprich zur Hilfe für die Inzestopfer kanalisieren. Für die Menschen, die dazu nicht gefragt wurden und sich dieses Schicksal nicht ausgesucht haben.

Der Kreislauf aus Genetik, die den eigentlichen Schlüssel birgt, ist ganz ganz anders, als Wissenschaftler bisher annehmen, denken und mitunter auch irrtümlich verbreiten. Denn entscheidend sind nicht spezielle Grundkenntnisse, z.B. über das Wesen der DNA und der Vererbungslehre allein, sondern der richtigen Interpretation und Zusammenführung komplexer Informations-Bausteine, die schon in vorausgehenden Generationen angelegt und begründet liegen.

Und die nicht die Philosophien fortsetzen möchten, die Inzesttreibende und Inzesttäter aus eigenen seelischen Deformierungen heraus selbstverherrlichend propagieren.

Stuttgart, 13. Juni 2008
©Ulrike M. Dierkes




Nickname 07.06.2008, 13.24 | PL

Fragen an eine Fachfrau


Dr. Christine Luckenbach, IHA Institut, Tübingen

Interview mit einer Humangenetikerin



Ulrike M. Dierkes, Autorin und Journalistin, sowie Vorsitzende des M.E.L.I.N.A Inzestkinder e.V. führte für Inzestopfer und Inzestkinder das nachfolgende Interview mit
 Dr. Christine Luckenbach (Humangenetikerin) im IHA, Institut für humangenetische Analytik, Tübingen
  • Dierkes: „Frau Dr. Luckenbach, was macht ein Institut für humangenetische Analytik?“
Dr. Luckenbach: In unserem Institut werden Fragenkomplexe, die sich mit der Klärung von Verwandschaftsverhältnissen beschäftigen, beantwortet. Hierzu gehören beispielsweise Vaterschaftstests, Zwillingsnachweise, Geschwisteruntersuchungen und Abstammungsuntersuchungen unterschiedlichster verwandschaftlicher Zugehörigkeit.
  • Dierkes: “Kann jeder Mensch Ihr Institut kontaktieren?“
Dr. Luckenbach: Ja.
  • Dierkes: „Welche Personengruppe nimmt Kontakt zu Ihrem Institut auf?“
Dr. Luckenbach: Gerichte, Jugendämter, Botschaften, Ausländerbehörden und natürlich viele Privatpersonen (Mütter, Väter, Kinder, Grosseltern, Geschwister...)
  • Jugendämter und Gerichte beauftragen uns mit Vaterschaftsgutachten, Botschaften und Ausländerbehörden mit Familienzusammenführungen aus der gesamten Welt. Die Beauftragung von Privatpersonen ist vielfältig: Aussergerichtliche Vaterschaftsgutachten ,  Klärung der eigenen Abstammung, Nachweis von Inzest, Spendersuche bei bestimmten Krankheiten und  Erbschaftsfragen.
Dierkes: „Eine Person möchte ihre Abstammung klären und sich diesbezüglich beraten lassen. Was können Sie raten?“
  • Dr. Luckenbach: "Diese Person sollte darauf achten, dass sie ein Labor beauftragt, das das KFQA-Siegel besitzt. Eine Kommission zur Feststellung der Qualifikation von Abstammungsgutachtern (KFQA) vergibt dieses Zertifikat (www.KFQA.de) entsprechend den Richtlinien der Bundesärztekammer und des Robert-Koch-Instituts und prüft die Qualität der praktischen Laborarbeit und die Qualifikation der Sachverständigen
Dierkes: „Was ist unbedingt erforderlich?“
  • Dr. Luckenbach: "Eine Probe der zu untersuchenden Person."
Dierkes: „Wie ist die alltägliche oder praktische Herangehensweise?“
  • Dr. Luckenbach: "Dass sich die entsprechende Person an uns wendet, wir diese Person individuell und profesionell beraten und ihr dabei behilflich sind, ihre spezifischen Fragen zu klären..
Dierkes:Angenommen ein Mensch hat eine zunächst unbegründete Ahnung, Zweifel oder einen vagen Verdacht bzgl. seiner Abstammung. Allgemein oder auch konkret fallbezogen. Was würden Sie einem solchen Menschen raten?“
  • Dr. Luckenbach:"Aus unserer Erfahrung kann ich berichten, dass aufkommende Zweifel an der eigenen Abstammung eine sehr bestimmende Kraft entwickeln und immer wieder zurückkehren. Trotzdem sollte man sich vorher überlegen, wie man die unterschiedlichen „Abstammungsergebnisse“ verkraftet. Für die meisten Personen ist laut der Aussage der Betroffenen eine Klärung insofern wohltuend, dass man sich endlich eindeutig damit auseinandersetzen kann.
Dr. Luckenbach: „Es gibt ja sicherlich verschiedene Aufgabenstellungen oder auch Konstellationen, mit denen Sie täglich konfrontiert werden. Was ist die häufigste Fragestellung?“ Die häufigste Fragestellung ist die nach der Vaterschaft.
  • Dierkes:Sicherlich erfahren Sie begleitend und zwangsläufig viele Schicksale. Gibt es eines, an das Sie sich besonders gut erinnern können? Das Sie einfach nie vergessen haben?“
Dr. Luckenbach: Ja, da gibt es sehr viele.
  • Dierkes: Wurden Sie in Ihrem Institut auch schon mit Manipulationsversuchen konfrontiert, sei es, dass jemand das Ergebnis verhindern oder gar verfälschen wollte, weil durch das Ergebnis Unannehmlichkeiten zu erwarten waren?“
Dr. Luckenbach:"Ja."
  • Dierkes: "Was kostet das günstigste Abstammungsgutachten? Oder DNA-Analyse?"
Dr. Luckenbach: "450-. Euro für die Untersuchung von einfachen Mutter, Kind und Mann-Fällen. Liegen  der Klärung der Abstammung komplexe Verwandschaftsverhältnisse zugrunde, z. B. bei Inzestfällen oder steht die zu untersuchende Person nicht zur Verfügung (Defizienzfälle) muss der Untersuchungsumfang erweitert werden, was auch die Kosten erhöht ( mind. 360.—Euro pro Person)."
  • Dierkes: Was halten Sie davon oder halten Sie es für möglich, einem Neugeborenen die Daten seiner Abstammung bereits mit auf den Weg geben zu können? Wäre dies eine vorstellbare und praktizierbare Lösung, durch die sich viele Lücken bereits schließen oder auch Verbrechen aufdecken ließen, bevor solche verjährt wären?
Dr. Luckenbach: "Es ist auf jeden Fall prinzipiell und ohne grossen Aufwand möglich, Neugeborenen ihre Abstammung mit auf den Weg zu geben. Die Vor- und Nachteile einer solchen Lösung müssen gut abgewägt werden. Sicherlich können aufwendige, schleppende und verjährte „Verfahren“ auf diese Weise umgangen werden und Inzucht schneller nachgewiesen werden. Auf jeden Fall hat jeder Mensch das Recht auf Kenntnis seiner Abstammung."
 

Vielen Dank für Ihr Interview! 


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Dr. Christine Luckenbach
IHA ___________________________Tuebingen/Germany
Institut fuer humangenetische Analytik
Mohlstr. 26, D-72074 Tuebingen

Nickname 01.05.2008, 18.42 | PL

Kontakt:

Tel.:0261-94109115- Melina.eV (at)t-online.de

Spendenkonto: DE69 6005 0101 0002 7048 23

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Letzter Freistellungsbescheid: 12.01.2024

   

   

   

   
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    Kategorie "Soziales Leben"