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Das Schweigen der Opfer -
und warum dies gebrochen werden muss, wenn es um Menschenrechte geht
Inzest- und andere familiäre Gewaltstrukturen werden besonders durch Isolation und Geheimnis aufrecht erhalten und genährt. Das einzige Risiko für Täter ist die Aufdeckung des Verbrechens, nämlich durch das Reden des Opfers. Also ist es das erste Interesse des Täters, ihre eigene und eigentliche Angst vor Aufdeckung an das Opfer zu übertragen und weiterzugeben, damit dieses geschlossene System aufrecht erhalten bleibt, mindestens bis alles verjährt ist.
Je früher, also in jüngstem Alter des Opfers dieser Gewaltkreislauf begann, um so mehr wird das Opfer durch die Angst (Drohungen des Täters, Angstmachen vor Justiz, Kirche, Polizei usw.) auf das Schweigen als Überlebens-Strategie programmiert. Das Opfer realisiert: nur weil ich schweige, lebe ich noch, wurde noch nicht umgebracht, lebt mein Kind noch usw.
Je länger das Opfer dieses Schweigen aufrecht erhält, umso größer wird wiederum Angst, Gewissen und Schuldgefühl des Opfers. Erstens wird es durch das Schweigen durch den Täter selbst erpressbar, wird schließlich zur Mittäterin, zum Mitwissenden. Die, die helfen könnten, werden also und folglich zu bedrohlichen Personen. Angst vor Aufdeckung, Aufklärung, Wahrheit, Strafverfolgung und Mittäterschaft tritt ein. Schließlich auch die emotionale Abhängigkeit und sogar Solidarität mit dem Täter, besonders wenn es sich um einen nahen Verwandten (etwa den eigenen Vater) handelt.
In den letzten zehn Jahren begegnete ich Inzestopfern, die genau wussten, dass ein falsch angegebener Mann als Scheinvater in die Geburtspapiere ihres Inzestkindes eingetragen ist und zu Unrecht Alimente zahlt. Ich bin auch Männern begegnet, die in diesem Sinne Opfer falscher Angaben wurden und Jahrzehnte lang fälschlicherweise als Vater eines Inzestkindes Alimente zahlten, und ich musste erfahren, dass sich ein Vater-Tochter-Inzestkind das Leben genommen hat, weil sie bei ihrer Mutter vor einer Mauer des Schweigens stieß und ihre Fragen bzgl. der Vaterschaft keine Antwort fanden, folglich sie ihre Rechte nicht einfordern konnte und dadurch ihre Probleme nicht gelöst bekam.
Ich habe Opfer begleitet, denen durch das Schweigen der Opfer-Mütter sehr sehr viele Nachteile und Ungerechtigkeiten entstanden, ja deren Leben daran zerbrach, dass sie keine Gerechtigkeit und Hilfe im Sinne des OEG (Opferentschädigungsgesetz) erhielten, weil ihre Mütter Aussagen verweigerten.
Der Erhalt des §173 STGB durch das Bundesverfassungsgericht und jetzt das Urteil des Bundesgerichtshofes zum Umgang mit dem Schweigen sind längst überfällige Signale!
Mögen diese beiden Urteile endlich Menschen zu ihrem Recht verhelfen und dem Egoismus der Selbstbestimmung ein Ende setzen. Denn niemand ist eine Insel! Wir alle sind in solchen Situationen auf die Wahrheit angewiesen. Zu dieser Wahrheit haben alle Mitwissenden, also auch die Opfer selbst, beizutragen.
Hiervon sind Opfer natürlich nicht ausgenommen. Auch sie haben eine Verpflichtung zum Mitwirken. Damit Recht, also Grund- und Menschenrechte nicht nur auf dem Papier existieren, sondern auch in der Realität angewandt und umgesetzt werden.
*****
Ulrike M. Dierkes
Stuttgart, 10.08.2008
10.08.2008, 11.51 | (0/0) Kommentare | PL
"Sie haben Schande über die Familie gebracht", sagte die Vorsitzende
Richterin Daniela Kölsch. Sie warf dem Täter "Selbstbezogenheit" und
"Desinteresse an der Befindlichkeit anderer" vor. Sechsmal hatte sich
der 35-jährige Mann an seinem Kind aus erster Ehe vergangen. Der Tatort
war seine Wohnung in Sinsheim, wo der Mann mit seiner neuen Gattin
lebte. Dort hatte ihn seine Tochter aus erster Ehe zusammen mit ihrem
zehnjährigen Bruder mehrfach besucht. Als der Junge auf der Couch
eingeschlafen war, missbrauchte sein Vater direkt daneben die
Schwester. Insgesamt soll es siebenmal passiert sein. Einmal schändete
er das Mädchen sogar während seine zweite Frau im Nachbarzimmer
nächtigte. Die will sich jetzt von ihrem Ehemann scheiden lassen.
Das Opfer habe durch den Vater "erhebliche körperliche Schmerzen"
erlitten, sagte die Richterin. Die Schülerin sei auch durch die
Schwangerschaft traumatisiert. Nach der Geburt weigerte sich die
minderjährige Mutter, ihr Kind zu sehen. Das Baby wächst nun in einer
Adoptivfamilie auf.
Die psychischen Folgen für die Schülerin sind noch nicht abzusehen,
glaubt die Richterin. Im Unterricht sei das Mädchen schweigsam und
unkonzentriert. "Es ist nichts mehr so wie es früher war", sagte
Richterin Kölsch. Eine normale sexuelle Entwicklung hält sie für
unmöglich.
Aus Scham hatte die 13-Jährige zunächst mit niemandem über das
Verbrechen gesprochen. "Sie hat es als Makel für sich selbst
empfunden", so die Richterin. Eine Lehrerin bemerkte schließlich die
Schwangerschaft ihrer Schülerin. Für eine Abtreibung war es da bereits
zu spät.
Er sei damals nicht bei sich gewesen, sagte der geständige Vater vor
Gericht. Sein Fehlverhalten führte er auf einen Verkehrsunfall zurück,
durch den er sich stark verändert habe. Die Vorsitzende wertete dies
als eine "Ausflucht". Es gebe keine Anhaltspunkte für eine
Hirnschädigung oder eine psychische Erkrankung.
Der 35-Jährige wird in der Haft eine Therapie für Sexualstraftäter
absolvieren. Ob und wann der verschuldete Mann das vom Gericht
festgesetzte Schmerzensgeld von 30 000 Euro an seine Tochter zahlen
kann, ist völlig offen.
Die Strafkammer blieb mit ihrem Urteil zweieinhalb Jahre unter der
Forderung der Staatsanwaltschaft. Nicht zufrieden mit der Höhe zeigte
sich der Verteidiger des Opfers Thomas Franz. "Das milde Urteil ist ein
falsches Signal", kritisierte Franz.
Quelle: Weser-Nachrichten
08.08.2008, 06.46 | (0/0) Kommentare | PL
07.08.2008, 07.31 | PL
27.06.2008, 17.39 | PL
Vergewaltigte Elfjährige darf abtreiben
20.06.2008, 18.44 | (0/0) Kommentare | PL
Inzest - das wichtigste Tabu
mehr als nur Gesellschafts- , Kultur- oder Toleranzfrage!
Ich bin überzeugt, dass der Mensch keinesfalls als unbeschriebenes Blatt zur Welt kommt. Er bekommt eine Menge an Erb- und anderen wichtigen Informationen durch seine biologischen Eltern, Vater und Mutter, ja sogar durch deren Vater und Mutter, also seine Großeltern (Vorfahren) mit auf den Weg. Jedes Kind bekommt also Eigenschaften und Informationen mit auf den Weg ins Leben, die er sich selbst zunächst nicht aussucht.
Bei Inzest, z.B. Vater-Tochter-Inzest, multiplizieren sich diese Erbinformationen. Es liegt aber jeder anderen Inzestkonstellation auch eine andere Formel zu Grunde, die einem jeder Humangenetiker im Individualfall erklären kann.
Im Mutterleib kommen also zusätzlich zu den Erbinformationen in den Monaten bis zur Geburt viele weitere Einflüsse hinzu. Auch darüber gibt es biologische und wissenschaftliche Informationen, was in welchem Stadium der Entwicklung geschieht. Wir wissen heute also schon eine ganze Menge über das vorgeburtliche Leben eines Kindes, und speziell auch über die Beziehung zwischen Mutter und Kind, wie auch der Außenwelt, vor allem auch wenn die biologische Kindesmutter erstens Inzestopfer ist ihr zweitens gar nicht bewußt ist, dass sie schwanger ist und auch dem Inzesttäter oder Vergewaltiger die Schwangerschaft nicht bekannt ist und er aber die Kindesmutter weiterhin vergewaltigt.
Wenn nun das sexuell missbrauchte oder vergewaltigte Mädchen etwa mangels sexueller Aufklärung nicht wissen kann, dass es schwanger ist und Mutter wird, oder folglich der (Inzest)Täter oder Vergewaltiger nicht ahnt, dass sein Opfer längst schwanger ist, erlebt das Ungeborene die Vorgänge des Verbrechens im Mutterleib mit.
Selbst wenn die biologische Kindesmutter nicht mit dem Ungeborenen kommuniziert, weil sie sich in Ausweglosigkeit und Verzweiflung befindet, kommunizieren Körper und Seele miteinander, denn Fakt ist: Es gibt keine Nichtkommunikation. Jede Form, auch das Schweigen, selbst die Leere und die Verzweiflung sind Forme(l)n der Kommunikation, wennauch der Nichtkommunikation.
So erleidet ein durch inzestuösen sexuellen Missbrauch gezeugtes und zunächst noch ungeborenes KInd bereits ein inzestuöses, ja traumatisierendes Schicksal.
Es hat bereits bis zu seiner Geburt das Verbrechen an seiner Mutter miterlebt. So ist bekannt, denn es ist keinesfalls egal, ob ein Kind begrüßt, freudig erwartet und willkommen geheißen wird, oder sich die Kindesmutter als Opfer eines Verbrechens in Ausweglosigkeit und tiefer Verzweiflung befindet.
Dennoch: Alles oder allein dies entscheidet letztlich noch nicht darüber, ob ein Mensch in seinem Leben erfolgreich, glücklich oder zufrieden wird, oder: kriminell wird oder versagt.
Er ist zwar bei seiner Geburt ein traumatisierter Mensch und sein vorgeburtliches Trauma wird ihm lebenslänglich Energie, Kraft und Zeit abverlangen, die er ohne professionelle Hilfe nicht aufbringen können wird, aber er ist nicht chancenlos.
Außer den angeborenen Eigenschaften hängt eine gehörige Portion vom sozialen Umfeld ab und welche Hilfe er in diesem seinem Leben bekommt. Bildung, besonders Charakter- und Herzensbildung sind gleichermaßen Formen der Förderung und des Wissens für ein selbstbestimmtes Leben.
Selbstbestimmt heißt aber nicht nur, alle Rechte zu haben, sondern auch für sich selbst verantwortlich zu sein, Selbstverantwortung zu übernehmen, mit sich selber (und anderen) gut umzugehen.
Das alles kann ein Mensch lernen - wenn er Hilfe bekommt! Er braucht Hilfe, sein Trauma zu überwinden und damit leben zu lernen. Ein vorgeburtliches Trauma ist ein lebenslängliches Schicksal, es ist wie eine chronische Krankheit, die mit Seelenqualen und Schmerzen einhergeht und behandelt werden muss, damit trotz dieser Einsamkeit und Schmerzen Lebensfreude und Lebensqualität entwickelt werden können.Es sind also eine Menge mehr Einflüsse und Faktoren (Elternhaus, Erziehung, Bildung, Forderung und Förderung, Intelligenz, soziales Umfeld) wirksam, die mitentscheiden, ob ein Mensch zunächst fremdbestimmt durch seine Eltern, später naturgegebene Begabungen selbstbestimmt weiterentwickeln kann oder ungünstige Verhaltensmuster ablegt. Hierbei kann Disziplin und der eigene Wille entscheidend sein.
So gibt es eine Studie, die belegt, dass soziale Verhaltensmuster von Eltern an Kinder weitergegeben oder von Kindern übernommen werden.
Und dennoch: Keine Generation, kein Mensch ist verpflichtet, fortzusetzen, was Eltern oder Vorfahren taten, ihm antaten, wenn sich dieses Tun als fatal und falsch herausstellt.
Der Verweis auf Eltern, Elternhaus und gute oder schlechte Kindheit genügt also nicht und kann nie Entschuldigung sein, etwa eigene Verhaltensweisen oder Wiederholungen zu rechtfertigen. Jeder Mensch kann, wenn er will, daran interessiert sein, an sich selbst zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln, zu erkennen, ob er im Sinne seiner Eltern weitermachen oder für sein eigenes Leben etwas verändern, anders machen möchte.Konkret: Selbst wenn der Vater Bankräuber, Inzestverbrecher, Kinderschänder oder Terrorist war, so ist dies keine Verpflichtung oder Rechtfetigung im Sinne eines Programmes, diese Taten zu wiederholen.
Es kann also weder für Inzestopfer, noch Inzesttäter, noch Inzestkinder ein Argument sein, im Sinne der sexuellen Selbstbestimmung auf die Abschaffung des § 173 STGB zu pochen und so zu tun, als leite sich aus einer traumatischen Erfahrung das Recht auf Fortsetzung oder Wiederholung ab.
Viel interessanter als die Neugier der Öffentlichkeit und all ihrer Interessenvertreter und Instanzen ist also die wissenschaftliche Formulierung der Erfahrungen und Erkenntnisse, der tieferen und eigentlichen Ursachen von Inzest und dessen Auswirkungen, die ganz ganz anders als bisher von einschlägigen Kreisen verbreitet, viel komplexer, viel tiefgehender und viel schlimmer sind, als bisher häufig auch im täterfreundlichen Sinne verbreitet wird.Alle anderen noch so wohlgemeinten Ausführungen Außenstehender oder Drittpersonen werden immer nur Annäherungen oder Versuche, meistens aber unbewußte oder gewollte Falschinformationen, mitunter auch bewußte Irreführungen durch tätergesteuerte Interessen sein.Inzest ist ein geschlossenes System. Dieses geschlossene System kann aber nur jemand kennen und erklären, der INZEST (Denken-Kommunizieren-Verhalten-Verbreiten) aus der Innenansicht kennt. Dies können mit letzter Sicherheit nur Menschen, die wie ich oder also z.B. als Inzestgeborene über die Intelligenz verfügen, Fragen aus ihrem Wissen, das in ihnen selbst gespeichert ist, zu beantworten und zu formulieren. Und folglich und im Sinne der Entstehung-Auswirkung-Wiederholung oder eben "Nichtwiederholung solcher Muster" im Sinne der Prävention, also Verhinderung, einen Ausweg, eine langfristige Lösung aufzuzeigen bereit und fähig ist.
Der Kreislauf aus Genetik, die den eigentlichen Schlüssel birgt, ist ganz ganz anders, als Wissenschaftler bisher annehmen, denken und mitunter auch irrtümlich verbreiten. Denn entscheidend sind nicht spezielle Grundkenntnisse, z.B. über das Wesen der DNA und der Vererbungslehre allein, sondern der richtigen Interpretation und Zusammenführung komplexer Informations-Bausteine, die schon in vorausgehenden Generationen angelegt und begründet liegen.
Und die nicht die Philosophien fortsetzen möchten, die Inzesttreibende und Inzesttäter aus eigenen seelischen Deformierungen heraus selbstverherrlichend propagieren.
Stuttgart, 13. Juni 2008
©Ulrike M. Dierkes
07.06.2008, 13.24 | PL
26.05.2008, 20.33 | (0/0) Kommentare | PL
Buenos Aires. dpa/baz. Inzest-Fall in Argentinien: Der heute 74- jährige Eleutorio Soria hatte seine Tochter mehr als zehn Jahre zu Hause eingesperrt, sexuell missbraucht und mit ihr zwei Kinder gezeugt, das berichteten nationale Medien am Mittwoch. Ein Gericht in La Matanza bei Buenos Aires verurteilte den Mann zu 16 Jahren Haft.
Dem Opfer war die Flucht aus dem Haus des Vaters nach dem Martyrium im Alter von 22 Jahren gelungen. Die Kinder im Alter von 7 und 14 Jahren leben heute bei der Mutter, hiess es zu dem Fall, der an die grausigen Taten von Amstetten erinnert.
21.05.2008, 19.28 | (0/0) Kommentare | PL
MOSKAUER ZEITUNG_ 7_10_2006 pdf.
FOCUS_Reportage (5 Teile)_26_05_2006 pdf.
STUTTGARTER_NACHRICHTEN_14_06_07 pdf.
Pedocrime Fachtagung 28. Februar 2008 (PDF)
Kind_der_Schande_BZ_10_05_2008 pdf.
Schwestertochter_STZ_19_05_2008_pdf.
Radio:
13.11.2005 Deutsche Welle -
Trial Raises Questions abaout Germany's Incest Law
Zeichen der Zeit
Blutschande
Auswirkungen eines Verbrechens
Film von Gabriele Jenk
05.05.2008, 23.05 | (0/0) Kommentare | PL