Tag:
Ein Verein setzt sich für Inzestopfer ein und sensibilisiert für das Thema.
Es kann ein Brief sein, den der Postbote bringt. Manchmal ist es
ein Anruf. Täglich wenden sich durchschnittlich fünf Menschen an den
Verein „M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung“. Hinter
jeder Kontaktaufnahme verbirgt sich ein Mensch, der Schlimmes durchleben
musste, sich in einer schwierigen Lage befindet und Hilfe benötigt. Der
aus Spenden finanzierte Verein gibt diese Unterstützung. So hilft die
Organisation beispielsweise Inzestopfern bei juristischen
Auseinandersetzungen. Eine Selbsthilfegruppe betreut zudem derzeit rund
50 Betroffene. Mit Ausstellungen und Lesungen sensibilisiert der Verein
auch die Öffentlichkeit für das Thema Inzest sowie die schwerwiegenden
Folgen für die Opfer. Mit der Vereinsarbeit erhalten Menschen eine
Stimme, die sonst oftmals nicht gehört werden. Das Angebot stößt auf
großes Interesse: Etwa 1000 Menschen pro Tag besuchen die Internetseite
der Organisation. Für ihren bemerkenswerten Einsatz wurde die
Vorsitzende und Vereinsgründerin Ulrike M. Dierkes im Jahr 2007 mit dem
Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. (Quelle: 365 Orte - Eine Reise zu Deutschlands Zukunftsmachern)
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Aktiv dabei 2024:
Foto li.: 2024 haben wir mit einem eigenen Informationsstand am "Fest der Demokratie" in Koblenz teilgenommen. Foto mi.: Eine unserer Aktiven Betroffenen fertigt aus Wollresten kleine Würmchen, die wir an unseren Aktionsständen gegen eine kleine Spende von 5 € abgeben. Jedes Stück ist ein Unikat.
28.11.2024, 13.27 | PL
19.02.2010, 02.52 | (0/0) Kommentare | PL
17.02.2010, 13.58 | PL
Tag der offenen Tür von GES Services, Gangelt
Erlös des Spielsachenmarktes (1200 €) für M.E.L.I.N.A e.V.
Beim Tag der offenen Tür am 15. November 2009 in Gangelt-Birgden ergriff GES Services bereits zum 6. Mal die Initiative, neben der Firmenpräsentation wieder ein soziales Projekt zu unterstützen. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf den M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V., der Inzestopfer und ihre aus Inzestverbrechen geborenen Inzestkinder ermutigt, das Tabu und damit die gesellschaftliche Isolation zu brechen, die Täter anzuzeigen und über das Erlittene zu sprechen.
Die ehrenamtlichen Helferinnen und
Helfer präsentierten im November wieder einen großen
Spielsachenmarkt mit Cafeteria im Bürgerhaus. Die Übergabe des
schönen Erlöses von 1200 € fand am 24. Januar 2010 in
Geilenkirchen an die Vereinsvorsitzende Ulrike M. Dierkes statt.
Das Foto zeigt das engagierte Team zusammen mit der Firmeninhaberin Gerda Ezilius bei der Spendenübergabe an Ulrike M. Dierkes (Mitte)
13.02.2010, 14.34 | (0/0) Kommentare | PL
Am 27. Januar wurde in Frankreich ein neues Gesetz beschlossen, wonach Inzest wieder ein Verbrechen ist. Vor 200 Jahren hatte man - während der französischen Revolution - dieses Gesetz aus dem Strafkatalog gestrichen. In Frankreich soll es geschätzte zwei Millionen Inzestopfer geben.
Bislang
wurde Inzest in einen Topf mit Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch
geworfen. Durch das neue Gesetz sieht das Strafrecht Inzest als
eigenständigen Straftatbestand an. Begründet wurde dies mit der
Aussage, dass man ein Tabu auch konkret beim Namen nennen muss, wenn
man es bekämpfen will.
Das
neue Gesetz definiert Inzest als Vergewaltigung oder sexuellen
Missbrauch innerhalb der Familie, eines kleinen Verwandtenkreises oder
durch eine andere Person, die rechtmäßig oder de facto die Autorität
über das Opfer ausübt. Dazu gehören Eltern, Geschwister und Partner von
Familienangehörigen.
Quelle: Telegraph
02.02.2010, 22.54 | (0/0) Kommentare | PL
Vorwort v. Ulrike M. Dierkes, Autorin/Vorsitzende:
Michael S. (36) ist eines von sieben Inzestkindern eines Inzestverbrechers, der seine eigene Tochter inzestuös missbrauchte. Zwei der Kinder fanden (laut schriftlich vorliegender Zeugenaussagen) schon gleich nach der Geburt den Tod. Ein Kind landete in der Mülltonne, eines wurde angeblich mit einem Stein beschwert im Rhein versenkt.
Der Täter isolierte die Familie jahrelang. Erst bei der Einschulung fiel den Schulbehörden auf, dass "etwas nicht stimmte". Im Mittelpunkt des Interesses stand aber stets die Vernachlässigung der Schulpflicht, nicht etwa das Inzestverbrechen des Vaters. Er schulte seine Inzestkinder viele Jahre lang selbst und ließ sie nicht zur Schule gehen.
Mit Rücksicht auf noch lebende Personen ersparen wir Ihnen und uns an dieser Stelle weitere detaillierte Beschreibungen, nur soviel:
Seit Michael vor einigen Jahren Mitglied unseres Vereines wurde, begleiten und dokumentieren wir sein Schicksal, die Auswirkungen des Verbrechens und seinen Lebensweg. Dazu gehörte, seine inzestuöse Abstammung mittels DNA-Anaylse in einem rechtmedizinischen Institut zu klären und seine Rechte im Sinne des Opferentschädigungsgesetzes einzufordern. Doch das Land tut sich immernoch schwer, wenn es um Inzestopfer und daraus geborene Inzestkinder geht.
Er bat uns ausdrücklich, seinen Bericht an dieser Stelle zu veröffentlichen:
Zu meiner Person:
Ich heiße Michael S. und bin Inzestkind! Durch ein gerichtliches Verfahren habe ich erfahren, das meine Mutter auch gleichzeitig meine Schwester ist und dass mein Vater auch gleichzeitig mein Großvater ist! Mein Vater hat seine Tochter geschwängert und ich bin der lebendige Beweis dafür!!! Traurig genug!!!
Doch es gibt auch etwas erfreuliches über mich! Ich habe zwar einen IQ von 80 und bin damit unterdurchschnittlich intelligent, laut standardisiertem Intelligenztest, aber ich habe trotzdem Aufgaben für Hochbegabte bei diesem standardisierten Intelligenztest gelöst: Nämlich Aufgaben des logischen Denkens. Ich bin also einseitig Hochbegabt, laut standardisiertem Intelligenztest!!! Diesen Test habe ich im Landeskrankenhaus in Bonn gemacht. Auch wenn ich nicht allzu viel von diesen Tests halte, eins ist sicher: Man kann bei einem solchen Intelligenztest nicht besser abschneiden als man ist!!! Man kann aber auf jeden Fall schlechter abschneiden als man ist!!!
Unter Hochbegabten wird teilweise diskutiert, ob ich vielleicht ein Genie sein könnte!!! Und das nicht nur unter Hochbegabten!!!
Zum Schluss noch eine schlechte Nachricht!
Im Jahre 2007 hatte ich eine ganz schlimme Psychose: Nämlich Schizophrenie! Diese war für mich so traumatisch, dass ich auch heute noch darunter leide!!! Genie und Wahnsinn!!!
Copyright: M.E.L.I.N.A e.V.
09.01.2010, 13.36 | PL
Nach letzten Pressemeldungen sollen "Kinderschänder" in Polen nach der Haft chemisch kastriert werden. Der Senat billigte eine entsprechende Verschärfung des Strafrechts ohne Gegenstimme. Während Befürworter von einem "adäquaten" Vorgehen sprechen, sehen Gegner die Menschenrechte verletzt.
Kommentar:
Wer sich eingehend mit den Auswirkungen und Folgen sexuellen Kindesmissbrauchs/sexualisierter Kindesmisshandlung auseinandersetzt und beschäftigt, kommt nicht umhin, sich zwangsläufig auch mit den Tätern auseinander zu setzen, besonders, da diese in den meisten Fällen mit den Opfern blutsverwandt sind.
75 % aller Täter sexualisierter Gewalt sind nämlich mit dem Opfer verwandt. Es handelt sich in den meisten Fällen um den eigenen Vater, Großvater, Onkel oder eine andere männliche Person - der Täter und häufig deren weibliche MittäterInnen im unmittelbaren Familienverband, also im sozialen Nahbereich. Eine für Opfer erschwerend hinzu kommende unerträgliche Tatsache (Vertrauensmissbrauch) mit sehr komplexen und lebenslänglichen Belastungen.
Wer sich miit den Auswirkungen und Folgen auseinandersetzt, und dies sind meistens die Betroffenen selbst, wenn sie dies können, also (Inzest) Opfer, sowie Einrichtungen und Organisationen auf dem Sektor Menschenrechte, Opferschutz, Verbrechensbekämpfung und Prävention, der stößt irgendwann auf die Entdeckung, Erkenntnis oder das Phänomen, dass ein Großteil der Täter Opfer waren, aber nicht alle Opfer Täter werden.
Ganz abgesehen davon, dass Kindesmissbraucher und Kindesmisshandler, wie auch so genannte Pädophile mit Pädokriminellen zunehmend in eine Täterkategorie und in einen Topf geworfen werden. Ursprünglich unterschied man zwischen Kindesmisshandlern (Verbrecher) und Pädokriminellen (Fremdtäter mit abweichendem Sexualtrieb). Aber der sprachliche Eintopf ist nicht Gegenstand dieses Kommentars. Gleichwohl soll darauf hingewiesen werden, da die paradoxen Auswüchse, z.B. pädophile Täter, inzwischen seltsame Blüten treibt. Gibt es kinderliebe Täter?
Wenn es aber um Opfer geht, werden die Zahlen schnell zu Einzelschicksalen verharmlost, ist von einer verschwindend geringen Minderheit die Rede, um nicht tätig werden zu müssen, während Täter immerhin so wichtig genommen werden, dass ihnen ganze Projekte gewidmet und finanziert werden.
Eine interessante Feststellung, die einen wichtigen Ansatz oder Hinweis gibt, wenn es um die Frage nach dem "Warum", "Woher?" und "Wie können wir dieses Übels Herr werden?" geht. Es muss also irgendwo "dazwischen" noch etwas geben, das sich einer augenscheinlichen Logik entzieht.
Polen hat also nun die chemische Kastration beschlossen, was nicht mehr als eine gesellschaftliche oder juristische Reaktion bezeichnet werden kann, da die charakterlichen und seelischen Deformationen eines Täters nicht im Geschlechtsorgan, sondern ihren Sitz im Kopf haben. Wollte man "Auge in Auge, Zahn um Zahn" dieses Beispiel im Sinne eines Vorbildes konsequent zu Ende denken, müsste man solchen Tätern (und den Co-TäterInnen in ihrem Umfeld) den Kopf abschlagen, wohlwissend, dass sieben neue nachwachsen.
Genauer gesagt, die Seele, da wo frühkindliche Einflüsse (emotionale und körperliche Gewalt, traumatische Erlebnisse) zu seelischen Deformationen führen können und als solche im Gehirn gespeichert schließlich ihre Wirkung auf Hirn- und folglich andere körperliche Funktionen ausüben.
Wir müssen aber nicht auf Polen und andere benachbarte Länder blicken.
Zum Vergleich:
In Deutschland glaubte man zuletzt, mit 750.000 EURO für ein dubioses Pädophilenprojekt der Charité solcher Taten Herr zu werden, vergaß aber, die Opfer zu befragen oder gar einzubeziehen. Proteste zahlreicher Opfer-Einrichtungen, dass die so genannte Pädophilie nicht durch Gesprächstherapien "weggesprochen" oder gelindert (merke: der Täter leidet!) werden kann, wurden ignoriert, so wie Opfer und auch Opferprojekte billigend ignoriert werden. Sonst hätte man sich interessiert und den gleichen Betrag auch in die Opferbegleitung und Forschung investiert. Dann und nur dann wäre es als ein ernstzunehmendes Projekt zu bezeichnen. So aber kann es nur als ein politisches Interessenprojekt betrachtet werden.
Der Täter ist interessant - das Opfer nicht!
Würde man hier wie dort, in Polen oder in Deutschland, Opfern helfen und Tätern ernsthaft etwas entgegen setzen wollen, hätte man sich für die Erkenntnisse der Opfereinrichtungen interessiert und diese integriert. Stattdessen werden Opfereinrichtungen immer wieder in Frage gestellt und falls die überhaupt finanzielle Unterstützung erhalten, kontinuierlich zusammengekürzt. Das ist eine Ohrfeige für Gewaltüberlebende und eine lebensbedrohliche Situation für die Gesellschaft.
Dies schließt nicht aus, Täter so lange wegzusperren, wie sie an ihrem fortgesetzten Tun gehindert werden müssen.
Stuttgart, 24.10.2009
Ulrike M. Dierkes
24.10.2009, 16.21 | (0/0) Kommentare | PL
Polen an der Spitze
Das polnische Parlament hat einer schärferen Gesetzgebung gegen
Kindesmissbrauch und Inzest zugestimmt.
Als erstes Land in der
Europäischen Union sieht es auch die sogenannte “chemische Kastration”
für Kinderschänder vor. Auf den Weg gebracht hatte das Gesetz die
Regierung des liberalen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk
bereits im vergangenen Jahr. 400 Abgeordnete stimmten nun dafür, einer
dagegen, zwei enthielten sich. Justizminister Andzeij Czuma sagte,
Polen stehe damit an der Spitze derjenigen in Europa, die pädophiles
Verhalten und Verbrechen gegen Kinder nicht tolerieren würden.
Das Gesetz sieht vor, dass ein wegen eines Vergehens an einem
Minderjährigen unter 15 Jahren Angeklagter zu bis 15 Jahren Haft
verurteilt werden kann, zuvor waren es zwölf.
Außerdem sollen verurteilte Sexualstraftäter Hormonpräparate verabreicht bekommen, die den Sexualtrieb reduzieren.
Quelle: 2009 euronews
26.09.2009, 14.58 | (0/0) Kommentare | PL
05.08.2009, 15.21 | (0/0) Kommentare | PL