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Blogeinträge (themensortiert)

Thema:

Abschied von Dipl. Psych. Monika Gerstendörfer, Menschenrechtlerin







In der Nacht zum 19. Februar erreichte mich die traurige Nachricht vom Tod der Dipl. Psychologin, Menschenrechtlerin und Vorsitzenden der "Lobby für Menschenrechte e.V. " Monika Gerstendörfer.


Sie hat die Arbeit unseres Vereines begleitet und mit hoher Aufmerksamkeit verfolgt, gelobt, wenn Lob angebracht war und kritisert, wenn erforderlich.


Mit ihr als Vorsitzender der "Lobby für Menschenrechte e.V." haben wir immer wieder mal Pressemeldungen verfasst, etwa gegen das Bemühen einiger Interessengruppen, das Melderecht abzuschaffen, oder wir haben auf die Gesetzes- und Menschenrechtslücken der Babyklappen aufmerksam gemacht oder auch in Inzestfällen zugunsten Inzestopfern agiert.


Auch als Fachreferentinnen begegneten wir uns, etwa im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung des "Bund deutscher Kriminalbeamter" gegen häusliche Gewalt im Schloß Eichholz in Wesseling.


Als am 21.01.2008 die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Ulrike M. Dierkes im Sozialministerium der Stadt Stuttgart erfolgte, hielt sie eine beeindruckende Rede, die ebenfalls auf diesen Seiten zu finden ist.


Immer wieder ergaben sich Begegnungen, Berührungspunkte und ein Zusammenwirken auch im gegenseitigen hilfreichen Kommentieren der Arbeit der Vereine.


So blieben uns die Begleiterscheinungen dieser vielfältigen Arbeit nicht verborgen und es erfolgte zwangsläufig ein Erfahrunggsaustausch über die Umgangsweise mit diesen oft belastenden "Nebenwirkungen".


Aber auch die gegenseitige Ermutigung und Stärkung kam nicht zu kurz.


Schließlich kamen wir auch in den Genuß der Anerkennungen, der Erfolge und hatten immer wieder auch gute Gründe,  die Lorbeeren neidlos anzuerkennen, etwa als sie zum Friedensnobelpreis nominiert wurde.


Monika Gerstendörfer hat, wie viele EinzelkämpferInnen, viele Verbesserungen bewirkt, erreicht und durchgesetzt, etwa der Umgang mit der Sprache, wenn ea um Täter und Opfer geht, oder dass die Vergewaltigung in der Ehe als Straftat ernstgenommen wird.  
 

Unsere letzte Begegnung am 7. November 2009 hatte ich als Journalistin und Gast der Landestagung des Weißen Rings in Hachenburg im Kloster Marienstatt, wo sie als Fachreferentin auftrat und abends als Krimiautorin eine Lesung hatte. An diesem Tag ging es ihr gesundheitlich schlecht.


Ich war fest davon überzeugt, dass sie nach einer Zeit der Genesung und Kräftigung im Rahmen unserer bevorstehenden Preisverleihung 2010 als Vertreterin der "Lobby für Menschenrechte e.V." wieder eine beeindruckende Rede halten wird und freute mich schon sehr auf unser Wiedersehen.


Sie wird mir und uns fehlen, und wer sie kannte, wird sie nicht vergessen.


Stuttgart, 23.02.2010


Im Namen des Vorstands
Ulrike M. Dierkes







Monika Gerstendörfer am 21.01.2008 .
im Rahmen der Bundesverdienstkreuz-Verleihfeier




Nickname 19.02.2010, 02.52 | (0/0) Kommentare | PL

Abschied von Dipl.rer.pol. Helga Lübcke







Liebe Vorstandsmitglieder,
liebe Freunde und Förderer unseres Vereines,


mit Bestürzung habe ich von der Dipl. Psych. Monika Gerstendörfer die Nachricht vom Tod von Dipl. rer. pol. Helga Lübcke, 1. Vors. der Lobby für Menschenrechte e.V. aufgenommen und leite sie hiermit an alle, die sie kennenlernen durften, weiter.



Mein herzliches Beileid gilt vor allem der Dipl. Psych. Monika Gerstendörfer und der "Lobby für Menschenrechte e.V."



Im Januar war Dipl. rer.pol. Helga Lübcke trotz ihres Krebsleidens für die "Lobby für Menschenrechte e.V." bei meiner Bundesverdienstkreuzverleihung hier in Stuttgart im Sozialministerium dabei. Einige Jahre zuvor war sie bereit gewesen, in der von mir moderierten Rundfunksendung im FRS (FREIES RADIO STUTTGART) zum Thema "Inzestopfer" mitzuwirken. Für Zurückbleibende reisst ihr Tod eine schmerzliche Wunde, die in diesem Moment nur mit Bestürzung und Schmerz einhergehen kann.



Für Helga selbst mag der Tod eine Erlösung von ihrem Krebsleiden sein, das sie tapfer ertrug. Ich gehe davon aus, dass es ihr jetzt gut geht und sie nicht mehr leiden muss. Das finde ich tröstlich. Und dieses Bild sollten wir ihr und uns gönnen.



Ulrike M. Dierkes


Im Namen des

M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V.


Foto: In Erinnerung an Dipl. rer. pol. Helga Lübcke das Foto von der Bundesverdienstkreuzverleihung.
Von rechts nach links:
Dipl. rer. pol. Helga Lübcke, Sr. Gudula Busch von den Ordensfrauen "Zum Guten Hirten", Ulrike M. Dierkes und Dipl. Psych. Monika Gerstendörfer als VertreterInnen der "Lobby für Menschenrechte. e.V."







Ulrike M. Dierkes
im Namen des
M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V.
Stuttgart, 9. Dezember 2008

Nickname 09.12.2008, 14.29 | (0/0) Kommentare | PL

Abschied von einem Inzestopfer


Wir nehmen Abschied von unserem Mitglied Regina K.







"Wenn die Kraft zu Ende geht,
ist Erlösung Gnade."



Regina K. nahm 1996 im Rahmen der Buchpräsentation "Melina´s Magie" im Bezirksrathaus unseres Stadtteils Kontakt zu mir auf und stellte sich mir vor. Sie war Inzestopfer ihres eigenen Vaters, von dem sie durch jahrelangen inzestuösen sexuellen Missbrauch zwei Kinder hatte. Es war der Beginn eines regelmäßigen Briefwechsels teils sehr persönlicher Briefe, die nicht nur ihren Leidensdruck und Leidensweg dokumentieren.



Als durch ein Inzestverbrechen schwanger gewordenes Inzestopfer half sie mir mit ihren Erlebnisberichten aus der Sicht der Inzestmutter, da ich selber ja Vater-Tochter-Inzestkind war. So entwickelte sich ein vertrauensvoller Briefwechsel, der uns beiden half.



1998 wurde Regina K. Mitglied unseres Vereines, dessen Arbeit sie wenn möglich, aktiv unterstützte. Im Rahmen unserer Vereinsarbeit gelangten auch Briefe des Inzesttäters zu mir. Es sind die typischen Briefe eines Inzestkriminellen und seiner Philosophien. Er hatte, wie die meisten (Inzest)verbrecher, kein Unrechtsbewußtsein.



Ihr Vater war pharmazeutisch-technischer Assistent.  Seine Inzestverbrechen wurden nie angezeigt, nie strafverfolgt und blieben bis zur Verjährung unaufgedeckt. Auf sein Betreiben hin war eines der beiden Inzestkinder zur Adoption freigegeben worden. Regina K. suchte ihre Adoptivtochter, fand sie und auch ihre beiden Inzestkinder pflegten Kontakt miteinander.




Eine DNA-Analyse bewies schließlich die Abstammung eines seiner Inzestkinder, aber die Inzestverbrechen als Straftaten selbst blieben ungesühnt, weil das zu Grunde liegende Inzestverbrechen verjährt war. Auch Familienmitglieder des Täters wollten den Inzest nicht glauben, hielten am Ansehen des Inzestverbrechers fest, als der ungeheuerlichen und bewiesenen dokumentierten Wahrheit ins Auge zu sehen und den Inzestopfern zu helfen.



Regina K. hat darunter stets gelitten, wenn auch durch die Ermutigung unseres Vereines die Taten für alle Zeiten bewiesen sind. Auf Wunsch einer der beiden Inzesttöchter war sie bereit zu jener DNA-Analyse, die die inzestuöse Abstammung der Inzesttochter bewies. Regina K. sagte zu mir:"Für mich persönlich brauche ich diesen Beweis oder Nachweis nicht, ich weiss ja, wer der Vater meiner Kinder ist, aber ich unterstütze die DNA-Analyse meiner Tochter zuliebe, weil ihr dies wichtig ist."  Wichtiger war Regina K., dass zwischen ihr und ihren Inzestkindern nicht länger die Lüge des Inzestvaters stand, der das Verbrechen bis an sein Lebensende bestritt und der Familie boshafte Briefe schrieb.



Am 22. April 2008 starb Regina K. nach langer schwerer Krankheit. Wir verlieren durch ihre Person mehr, als eines unserer ersten Mitglieder.



Möge ihre Seele Frieden finden. Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen, vor allem ihren Inzestkindern, denen wir, wenn erwünscht, gerne mit Rat und Tat beistehen.



Stuttgart, 27. April 2008
Ulrike M. Dierkes


Nickname 27.04.2008, 17.01 | (0/0) Kommentare | PL

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    Kategorie "Soziales Leben"